Irres Finale von „Der Bachelor“ Möge es das Drama wert gewesen sein

Berlin · Das Finale von „Der Bachelor“ ist wohl das spannendste, das es je gegeben hat. Niko Griesert sorgt für ein Hin und Her der Gefühle und Kandidatinnen. Am Ende trifft er eine vorhersehbare Entscheidung – oder kommt doch alles ganz anders?

Der „Bachelor“ 2021 Niko Griesert  mit Finalistin Mimi Gwodz.

Der „Bachelor“ 2021 Niko Griesert  mit Finalistin Mimi Gwodz.

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„Mimi, was Salz und Pfeffer dir bedeuten, bedeutest du mir. Du bist einfach nicht wegzudenken. Ich bring dir jeden Tag frische Crossaints mit einer großen Notfalltasse Kaffee. Mimi, du bist meine Traumfrau, mein Zuhause und meine Mimi. Mój Mimi. Du bist einfach zu lieben. Mimi, wenn du springst, dann springe ich auch. Du bist mein Lieblingsgedanke.“ Wow. Was Worte alles können, Gänsehaut. Das sind wohl die schönsten, die ein Bachelor jemals im Finale an seine Auserwählte gerichtet hat. Doch für diese absehbare Erkenntnis, mussten gleich zwei Frauen leiden. Michèle hatte Niko Griesert im Halbfinale rausgekickt, seine Entscheidung sofort bereut, sie im Finale zurückgeholt und Stephie stattdessen den Laufpass gegeben.

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Es ist ein Phänomen, was man bei „Der Bachelor“ und „Die Bachelorette“ immer wieder beobachten kann: die Angst, etwas zu verpassen beziehungsweise noch etwas Besseres zu finden. Wie für alles, gibt es auch hierfür einen Fachbegriff: Diese Angst wird kurz FOMO genannt, „Fear of missing out“. Ähnlich wie Niko Griesert hat auch Melissa Damilia es so beschrieben, dass sie einfach Gefühle für zwei Personen hatte. Am Ende entschied sich Melissa für Leander, für den die Empfindungen wohl stärker waren. Soweit nicht verwerflich.

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Niko hatte aber im Halbfinale Blut geleckt. Denn Michèle hielt ihre Gefühle die gesamte Staffel zurück, aus Angst verletzt zu werden. Die Dates mit ihr waren für den Zuschauer langweilig, die Zähne schienen mit einer gehörigen Portion Kleber fixiert. Doch dann überraschte sie den Bachelor –mit einer starken, erwachsenen Haltung und vor allem Verständnis für seine Entscheidung. Sie wusste, sie hat es ihm nicht leicht gemacht. Niko war baff. Absolut zerrissen. Draußen hätte alles anders laufen können. Was ein Blabla. Natürlich hätte es das. Denn da wären ihm vielleicht nicht so viele Optionen geboten worden. Und dann diese Zweifel: Was ist, wenn da noch mehr ist? Noch mehr, was er noch nicht gesehen hat? Nicht auszudenken.

Also kommt Michèle in der finalen Folge zurück. Sie weint bereits am Telefon vor Freude für ihre zweite Chance. Sie bezeichnet es als „kleines Wunder“. Michèle bekommt von Niko einen Film mit ihren schönsten Momenten. „Ich habe mich schon ein bisschen in dich verguckt“, öffnet sie ihr Herz ganz vorsichtig. Zu schön, um wahr zu sein, wäre es für sie, mit dem Bachelor eine Beziehung zu führen. Das sagt sie Niko sogar und lässt somit wohl jeglichen Schutzwall fallen. „Jetzt bin ich ihm halt komplett verfallen“, ist ihr Resümee nach einer gemeinsamen Nacht. Für Niko hingegen ist sie ein „tolles Gesamtpaket.“

Tja, im Vergleich zu dem Film, den Mimi da präsentiert bekommt, sind die Highlights von Michèle natürlich auch ein Witz. Eine Hollywood-reife Liebeskomödie. „Wenn ich das Video sehe, kann ich auch direkt einen Verlobungsring kaufen“, sagt Niko im Anschluss. Das alles wundert auch eigentlich niemanden, weil zwischen den beiden tatsächlich von Anfang an irgendetwas Besonderes war. Mimi wollte schon in Folge zwei mit ihm durchbrennen. Und auch Niko schien nicht abgeneigt. Was wäre das für eine Nummer gewesen, wenn der Bachelor einfach da das Ganze Spiel beendet hätte? Denn der Sinn des Formats ist es ja nun einmal, ein Traumpaar zu finden. Irgendwelche vertraglichen Bedingungen können doch hier nicht der alleinige Grund sein, da würde RTL doch sicher etwas einfallen: „Niko und Mimi in love – jetzt wird geheiratet“, „Bonnie und Clyde war gestern – jetzt kommen Mimi und Niko“.

Niko muss sich aber einfach sicher sein, dass er nichts verpasst. Bei Stephie hat er diese Angst wohl nicht, die wird kurzerhand im Hotelzimmer mit den weniger schönen Worten „Ich weiß, ich könnte dir nicht die letzte Rose geben“ abserviert. Aber lieber so, als die volle Breitseite, die Michèle schließlich bekommt: „Im Endeffekt habe ich einfach tief in mein Herz gehört, dass ich mich in Mimi verliebt hab“. Wie schön, dass Michèle ihm vorher den Tipp gab, auf sein Herz zuhören. Danke für nichts, denkt sie sich zu Recht und zeigt die wohl böseste Miene seit Angelina Heger.

Nichtsdestotrotz die letzten Worte an den diesjährigen Bachelor: Danke für das wohl spannendste Bachelor-Finale, danke für unglaublich schöne und auch hässliche Worte. Möge es das Drama wert gewesen sein und nicht beim großen Wiedersehen herauskommen, dass es mit Mimi nicht geklappt hat.

Denn das Risiko besteht durchaus, wenn man den Gerüchten Glauben schenken will. Die besagen nämlich, dass der Bachelor Siegerin Mimi nach dem Finale ausgetauscht haben soll, und jetzt doch mit Michèle zusammen ist. Was dran ist, werden wohl nur Niko Griesert und seine Angebetete verraten können – wer auch immer das jetzt ist.

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