TV-Show "Der Bachelor" Stiftung Leotest

Düsseldorf · Herein, wenn's kein "Bachelor" ist! Auf der Zielgerade zum Finale besucht Leonard die Familien der Kandidatinnen – und inspiziert ihre Kusstechniken.

6. Folge "Der Bachelor" 2016: Heiße Küsse bei den Home-Dates
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"Der Bachelor": Heiße Küsse beim Hausbesuch von Leonard

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Foto: RTL

Herein, wenn's kein "Bachelor" ist! Auf der Zielgerade zum Finale besucht Leonard die Familien der Kandidatinnen — und inspiziert ihre Kusstechniken.

Obacht, Verwechslungsgefahr! "Wie fruchtig ich bin, weißt du erst, wenn du mich probierst" ist zwar ein Satz, der ganz hervorragend in die "Bachelor"-Folge vom Mittwoch gepasst hätte — tatsächlich aber gehörte er zur zwischengeschalteten Marmeladewerbung.

Doch auch ohne diese Aufforderung probierte, testete und vergleichküsste sich "Bachelor" Leonard mit einer durchaus ekligen Selbstverständlichkeit durch die verbliebenen vier Kandidatinnen, als gelte es verschiedene Automodelle probezufahren oder konkurrierende Wohnzimmerschrankwände zu vermessen, um sachlich festzustellen, welche am besten passt. Bah.

Die "Bachelor"-Dramaturgie steuert langsam auf ihr unheilvolles Finale zu, und darum war es für die noch im Rennen befindlichen nun an der Zeit, Leonard ihren Familien vorzustellen. "Homedates" nennt man das in der Amarula-Sprache. "Wenn ich an Leonard und seinen Besuch hier denke, dreht sich mein Magen komplett um", sagt Kandidatin Daniela, und das ist ein Gefühl, das Zuhause vor dem Fernseher viele teilen — allerdings meint sie es uneingeschränkt positiv, ist sie doch augenscheinlich die Allerverliebertste des verbliebenen Frauenquartetts.

Ihr Umgarn-Versuche wirken dafür umso ungelenker, scheinen aber zu verfangen: Geradezu euphorisch besieht sich Leonard ein großformatiges Foto, dass die nur von einem Bodypainting bedeckte Daniela rätselhafterweise in Begleitung eines Seelöwens zeigt, und er behält auch die Fassung, als sie ihm das schrulligste Anmachgeschenk aller Zeiten überreicht: Ein Kissen mit einem Pinguin drauf. Denn: "Wir beide haben ja festgestellt, dass wir einiges über Pinguine wissen." Das ist das Fundament, auf dem Ehen für die Ewigkeit hochgezogen werden.

Wenigstens die dazugehörige Familie ist angenehm maulfaul. "Schön, Sie kennenzulernen", sagt der "Bachelor". "Ja", sagt Danielas Mutter. Und auch Danielas Schwester (die den verstörenden Spitznamen "Smartie-Maus" trägt) kann vor Begeisterung durchaus an sich halten, als sie gebeten wird, Leonards Äußeres zu beurteilen. "Bachelor": "Bin ich denn hübsch?" — Schwester (nach kurzer Pause): "Joah."

"Eine Frau, die sich führen lässt, passt gut zu mir"

Nach vollendeter Test-Züngelei auf dem Sofa reist Leonard weiter, zuerst zu Denise, deren Familie in einer Art Landhausstil-Hölle lebt, dann zur Anfangszwanzigerin Leonie-Rosella, die passend zu ihrem Namen noch in einem rosafarbenen Mädchenzimmer bei den Eltern lebt. So sehr würde man sich wünschen, dass wenigstens ihre Eltern dem "Bachelor" mal barsch den weiteren Umgang mit ihrer Tochter untersagen würden, aber nein: "Es wäre gut, wenn sie jemanden hat, der älter ist, der sie auch mal führen kann", dient Leonie-Rosellas Vater seine Tochter an, und Leonard gefällt diese Idee ausnehmend gut: "Eine Frau, die sich führen lässt, passt gut zu mir." Verehrte Damen und Herren, willkommen im Jahr 2016.

Leonie, die letzte Kandidatin, empfängt Leonard angenehm unaufgeregt in Jogginghose und schief gelatschten Hausschuhen, und immerhin muss sie kurz lachen, als auch sie auf dem Sofa einer Probe-Verknutschung unterzogen wird. Sonst würde sie sowas ja nicht machen, sagt sie hinterher, aber ausnahmsweise fühle sie sich wohl dabei, in ihrer "vertrauten Umgebung" — die gut ausgeleuchtete Romantik, die ein fremdes RTL-Kamerateam ins eigene Wohnzimmer zaubert, ist eben unwiderstehlich.

Am Ende muss Leonard in einer angemessen schäbig wirkenden Location, einer Mischung aus knausrig dimensionierter Mehrzweckhalle und Feuerwehr-Garage, wieder eine Kandidatin aussortieren. Denise wird zurück in ihren Einrichtungskatalog geschickt, damit entgeht sie knapp den nächstwöchigen "Dreamdates", die zwar eine Reise in eine exotische Destination versprechen, aber auch einen Übernachtbesuch von Leonard beinhalten. Seine Testreihe, davon darf man ausgehen, wird er dann sicherlich ähnlich emsig wie bei seinen Heimvisiten weiterführen.

(rütz)
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