Die Neuauflage der Kult-Serie aus den 1980ern "Dallas" reloaded: Die fiese Lache kehrt zurück

Köln/Berlin · "Öl ist mein Geburtsrecht." Es hat sich über die Jahrzehnte viel getan beim Ewing-Clan auf der Southfork-Ranch in Texas - eines scheint aber wie in Stein gemeißelt: J.R. ist und bleibt ein intriganter Fiesling. Auch in den neuen Folgen der Kult-Serie "Dallas" holt er zum Schlag aus, wann immer sich die Möglichkeit dazu bietet.

"Dallas" - das sind die neue Protagonisten
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Den Beweis gibt es ab 29. Januar immer dienstags um 22.15 Uhr auf RTL. In der Neuauflage der US-amerikanischen Seifenoper aus den 1980er Jahren wird der Versuch unternommen, die alten Intrigen um Öl, Sex und Macht in die Jetztzeit zu überführen. "Dallas" reloaded.

Den Produzenten gelang ein cleverer Schachzug mit der erneuten Besetzung Larry Hagmans in der Rolle des Ölbarons J.R. Ewing - er war und ist das Zugpferd der Seifenoper. Mit seinem legendären fiesen Lachen wurde er einst zur Kult-Figur.

In alter Manier bedient Hagman auch jetzt seine Fans. J.R.-Sprüche lässt er locker vom Stapel: "Bobby ist vielleicht nicht dumm, aber ich bin tausendmal cleverer" sagt er selbstherrlich und breit grinsend über seinen Bruder (Patrick Duffy).

Sein Instinkt lässt ihn - mittlerweile stark ergraut - auch noch im hohen Alter die Strippen im Kampf um die Vorherrschaft im Ölgeschäft im Hintergrund ziehen: "Blut mag zwar dicker sein als Wasser, aber Öl ist dicker als beides." Seinem Sohn John Ross (Josh Henderson) rät er, sich bei ihm ein Beispiel zu nehmen: "Sieh' zu und lerne."

Öl versus alternative Energien

Und der lernt ziemlich schnell, denn längst hat die nächste Generation der Öl-Dynastie Ewing das Ruder übernommen. Die beiden Söhne von J.R. und Bobby sind erbitterte Gegner. Während J.R.'s Sohn weiter am Ölgeschäft festhält und sogar auf der Familien-Ranch nach dem schwarzen Gold bohren lässt - setzt Bobbys Sprössling Christopher auf alternative Energien. Beide eint der Wunsch, die Familie wieder zu einem wirtschaftlich blühenden Imperium zu machen.

Die erste Staffel der neuen "Dallas"-Serie wurde in den USA bereits ausgestrahlt, dort läuft dem US-Kabelsender TNT zufolge bereits am Montag die zweite Staffel an. RTL strahlt die ersten zehn Folgen der Neuauflage ab 29. Januar immer dienstags um 22.15 Uhr aus, zu Beginn gibt es eine Doppelfolge.

Die Rechte an der zweiten Staffel hat sich der Sender nach eigenen Angaben bereits gesichert.
Allerdings hänge es auch von den Einschaltquoten der ersten Staffel ab, ob es eine neue "Dallas"-Ära mit weiteren Staffeln geben werde. In den USA hätten die erste Doppelfolge nahezu sieben Millionen Zuschauer verfolgt.

Kann "Dallas" ohne J.R. überleben?

Fraglich bleibt, ob es "Dallas" langfristig auch ohne sein Vorzeige-Bösewicht J.R. Ewing alias Larry Hagman schaffen wird, an den Erfolg der vergangenen Jahrzehnte anknüpfen zu können - denn der Schauspieler starb vergangenen November an den Folgen eines Krebsleidens.

Der Tod kam offenbar völlig überraschend: Der österreichische Schauspieler Wolfgang Pampel, der J.R.'s Stimme seit Beginn der Serie auf Deutsch synchronisiert hat, sagte der Nachrichtenagentur dapd über Hagmans Tod: "Ich wusste, dass er krank war, aber er war sehr optimistisch und voller Tatendrang und hatte sich vorgestellt, noch sehr lange 'Dallas' zu drehen. Und da Hagman ein Meister des Verbergens seiner wirklichen Zustände war, konnte man das nicht ahnen. Ich hatte wenige Tage zuvor noch mit der Synchronfirma gesprochen und sie sagte: Auf eine lange Zusammenarbeit." Für ihn sei "Dallas" ohne J.R. "eher schwer vorstellbar".

Einen neuen J.R. gibt es aber offenbar nicht, denn RTL zufolge stirbt der Fiesling in der zweiten Staffel. Mit Hagmans Tod ist damit auch die Figur J.R. Geschichte.

Reiche scheitern sehen

Neben Hagman wird der Zuschauer weitere "alte Bekannte" in der Neuauflage wiedersehen. Für die Schauspieler Patrick Duffy und Linda Gray schwangen viele alte Erinnerungen mit, als sie in ihre alten Rollen schlüpften. Duffy, der Bobby Ewing spielt und darum kämpft, dass endlich Frieden in die Familie einkehrt, sagte: "Man kann es mit einem alten Paar Schuhe vergleichen, in das man bequem wieder rein schlüpfen kann."

Gray, die sich als Sue Ellen offenbar von ihrem Ex-Mann J.R. emanzipiert zu haben scheint, erklärt sich den Kult-Status, den die US-Serie erlang, so: "Meiner Meinung nach liegt es daran, dass Menschen gerne den Reichen und Schönen dabei zusehen, wie sie scheitern im Leben. Und das ist genau das, was 'Dallas' bedient."

Die Original-Serie "Dallas" lief zwischen 1978 und 1991 mit 357 Folgen, im deutschen Fernsehen wurde die Serie vom 30. Juni 1981 bis 27. September 1991 ausgestrahlt.

(APD/csr/csi)
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