„Geheimdienstliche Agententätigkeit“: Mitarbeiter von AfD-Politiker Krah offenbar wegen Spionage festgenommen
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„Geheimdienstliche Agententätigkeit“: Mitarbeiter von AfD-Politiker Krah offenbar wegen Spionage festgenommen

Moderator nimmt Zuschauer mit ins Morgenland Claus Kleber bei Haifischhändlern und Kamelzüchtern

Köln (rpo). Claus Kleber ist den meisten als Anchorman beim "heute journal" im ZDF bekannt. Jetzt aber verlässt er das Studio für eine Weile und reist zu Kamelzüchtern in Oman, Haifischhändlern im Jemen, Basaren in Ägypten und an die Brücke zwischen Asien und Europa in der Türkei.

Nicht Islamismus und Irakkrieg stehen im Mittelpunkt, sondern der Alltag. "Es lohnt sich, den Menschen einfach einmal zuzuhören. Dadurch wird ein Grundverständnis für das geweckt, was den Leuten wirklich auf der Seele liegt", sagt "heute-journal"-Chef Kleber über seinen Zweiteiler "Menschen im Morgenland - Reisen an Sindbads Küsten" (ZDF, 9. und 16. Dezember, 20.15. Uhr).

"Mit Amerika haben wir nichts als Probleme", sagt ein Fischhändler, "wir werden dauernd verdächtigt, nur weil wir Araber sind." Die Terroranschläge vom 11. September 2001 seien das Verbrechen einer kleinen Bande gewesen, meinen Bauern in den jemenitischen Bergen und kommen schnell auf das zu sprechen, was ihnen näher liegt: Straßen und Strom, die Abwanderung der jungen Leute in die Städte.

Frisch gemolkene Kamelmilch im Eimer

Das ZDF kleckert nicht für den attraktiven Sendeplatz mit Auslandsreportagen. 52 Drehtage war das Team mit Kameramann Hartmut Seifert unterwegs. Die Bilder der 90-minütigen Reportage sind üppig und manchmal bedrückend. Ob die frisch gemolkene Kamelmilch im Eimer schäumt oder Mädchen von Kopf bis Fuß schwarz verschleiert die Schulbank drücken - die Zuschauer bekommen das Gefühl, dabei zu sein.

Die Spannung zwischen Tradition und Moderne wird spürbar, wenn der Kamelzüchter seinem Sohn vorwirft: "Du bist ja nie hier." Der Sohn verdient sein Geld auf einem Kran im Containerhafen an der Küste Omans und gesteht: "Ich vermisse die Familie und die Berge." Oder wenn eine erfolgreiche Geschäftsfrau mit dem Wagen durch die Stadt fährt, den sie nicht selbst steuern darf in Saudi-Arabien.

"Am Ende haben die Geschichten sich selber erzählt"

Auch die große Politik wie der Nahostkonflikt scheint durch, aber nicht mit den bekannten Bildern von Anschlägen und Gegengewalt. Kleber und Andersen reden mit palästinensischen und jüdischen Fischern am Strand von Gaza, die früher zusammen gearbeitet haben und jetzt auf ein geteiltes Meer hinausfahren.

Kleber und Andersen hielten sich nicht streng an die geplanten Geschichten. "Wir haben uns einfangen lassen von der Atmosphäre dort. Am Ende haben die Geschichten sich selber erzählt", sagt Kleber.

Er plant weitere Reportagen. Für seine Arbeit als Moderator sei es wichtig, den Kontakt zu Ländern und Menschen zu behalten, um die es auch im "heute-journal" geht.

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