"Fashion Hero" Claudia Schiffer mit neuer Casting Show

Düsseldorf · ProSieben startet ab morgen ein Format, bei dem sich deutsche Designer einen Wettkampf auf dem Laufsteg liefern. Stil-Ikone Claudia Schiffer soll den Nachwuchs beraten. Kollegin Heidi Klum dürfte das wohl nicht gefallen.

Heidi Klum ist auf ProSieben für die Models zuständig, Claudia Schiffer ab jetzt für die Menschen, die sie einkleiden. "Ich hatte so viel Glück in meiner Karriere. Jetzt möchte ich einfach den jungen Designern, die wahnsinnig viel Talent haben, helfen und sie unterstützen", sagt die Modeikone der 90er Jahre über die neue Sendung bei ProSieben.

Während die Kandidatinnen bei "Germany's Next Topmodel" Aufträge an Land ziehen müssen, steht bei "Fashion Hero" das Verkaufen im Vordergrund. Damit wird die Show auf ihre Art zur Dauerwerbesendung. Als moralische Stütze und fachliche Berater stellt ProSieben den insgesamt 21 Designern eine Mentorengruppe zur Seite. Neben Schiffer dürfen die Kandidaten auf das Urteil von Markenkommunikations-Trainerin Uta Huesch und Styling-Experte Sascha Lilic bauen. Steven Gätjen, bekannt aus "Schlag den Raab", moderiert die Sendung.

In der ersten Folge präsentieren zehn Designer im Alter von 20 bis 41 Jahren — darunter auch drei Männer aus NRW — ihre Entwürfe in einer Modenschau vor den drei Einkäufern. Zu ihnen gehören die frühere Chefredakteurin der Zeitschrift "Cosmopolitan" Petra Winter (Modelabel s.Oliver), André Maeder (Karstadt) und Anne Rech vom britischen Online-Modehändler Asos. Sie sollen die Qualität und Tragbarkeit der Designs bewerten und im besten Fall ein Angebot abgeben.

Designerstücke sind zu haben

Bei mehreren Interessenten findet ein Bieterwettstreit statt — das höchste Gebot bekommt den Zuschlag. Das Besondere: Die Designerstücke sind direkt nach der jeweiligen Folge in den entsprechenden Modegeschäften zu haben. Wer seine Entwürfe gut verkauft, ist in der nächsten Runde. Die anderen Designer müssen im sogenannten Fashion Showdown um den letzten Platz für die nächste Sendung kämpfen. Dem Sieger winkt eine eigene Modekollektion im Wert von 1,5 Millionen Euro.

Immer mittendrin: Claudia Schiffer. Sie redet den Kandidaten im Atelier gut zu, wenn die kurz vorm Verzweifeln sind, oder wirft sich als Laufsteg-Profi kurzerhand selbst in ein frisch designtes Oberteil. Die Blondine aus Rheinberg wirkt bereits zum zweiten Mal bei einem Fernsehformat mit. Der erste Versuch vor fast 20 Jahren gelang nicht. RTL II beendete den Talk "Claudia Schiffer — Close up" 1995 nach nur einer Folge. Auch im Model-Beruf war es um den erfolgreichen Laufstegprofi zuletzt ein wenig ruhiger geworden. Die 43-Jährige hatte sich in den vergangenen Jahren ins Familienleben zurückgezogen. Im Mai 2010 posierte sie hochschwanger für die deutsche Ausgabe der "Vogue" — und bekam wenig später Töchterchen Cosima Violet. Ihre Kinder Caspar und Clementine sind zehn und acht Jahre alt. Schiffer ist seit 2002 mit dem Filmproduzenten Matthew Vaughn verheiratet.

"Was ich sehen will, ist Kreativität"

Das Konzept von "Fashion Hero" klingt innovativ, doch wer sich Ausschnitte der Sendung anschaut, kommt nicht an ihnen vorbei: den üblichen Schlüsselszenen von Castingshows. Da gibt es lachende Modedesigner, strenge bis wohlwollende Gesichter in der Jury, Tränen und Umarmungen bei den Kandidaten. Noch dazu klingen die Aussagen der Juroren wenig inspirierend: "Was ich sehen will, ist Kreativität", "diese Farben", "das ist ein Traum".

Einer wird die neue Sendung nicht gefallen: Heidi Klum (40). Die wetterte schon 2012 gegen ProSieben, weil Co-Sender Sat.1 Bar Refaeli für die Model-Show "Million Dollar Shooting Star" verpflichtete: "Wäre ich ProSieben, würde ich meiner Top-Sendung keine Konkurrenz machen", giftete Klum, die den Vorläufer des Formats, "Project Runway" (Projekt Laufsteg), in den USA moderierte. Als wäre es nicht genug, suchten Eva Padberg und Karolina Kurkova auf Vox "Das perfekte Model". Refaelis Show floppte und auch das deutsch-tschechische Duo Padberg-Kurkova konnte die Erwartungen nicht erfüllen.

(RP)
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