TV-Show "Circus HalliGalli" Anti-Trump-Aktion: Viel Wind um leises Lüftchen

Düsseldorf · In der vergangenen Woche hatten Joko und Klaas die Protest-Aktion "Fart against Trump" ins Leben gerufen. Was dabei am Ende herauskam, war allerdings nicht viel mehr als heiße Luft

"Circus HalliGalli": Die ProSieben-Show mit Joko und Klaas
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Foto: ProSieben/Claudius Pflug

Wenn Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf eines können, dann sich gegenseitig zu ärgern. Das war schon immer das Geschäftsmodell und es funktioniert noch immer — selbst mit echten Filmstars. Diesmal wurde Klaas zum Interview mit den Filmstars Rebecca Ferguson und Jake Gyllenhall bestellt, die derzeit auf Promo-Tour für ihren Film "Life" in Berlin sind.

Klaas muss das Interview aus dem Stegreif führen. Gut, dass Joko ihm Fragen vorbereitet hat — die leider nichts mit dem Film zu tun haben. Blöd wiederum, dass die eingeweihten Schauspieler richtig Gefallen daran finden, Klaas zu blamieren: Jake Gyllenhall rastet während des Gesprächs mit dem unvorbereiteten Moderator aus, Rebecca spielt die Zicke.

Grimme-Preis für Joko und Klaas
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Foto: Claudius Pflug/Pro Sieben

Etwas unkompliziertere Show-Gäste sind Moritz Bleibtreu und Lucas Gregorowicz, die den Film "Lommbock" vorstellen. Die beiden wirken entspannt ("Kiffen ist wie Fahrradfahren, das verlernt man nicht so richtig") und darum ist es für sie kein Problem, dass Joko und Klaas das Gespräch nutzen, um für ihre Aktion "Fart against Trump" (übersetzt: Furz gegen Trump) zu werben.

Denn pünktlich um 23.05 Uhr wollen sie gemeinsam mit dem Rest der Welt einen gigantischen Furz in Richtung des Weißen Hauses schicken. Dazu hatte das Duo schon vergangene Woche aufgerufen. Dies sei das einzig wirksame Mittel zum friedlichen Protest gegen den US-Präsidenten Donald Trump. Viele Europäer hätten sich angeschlossen: Die Holländer beispielsweise hätten ihre Windmühlen Richtung Washington ausgerichtet.

Als die zwei Moderatoren dann schließlich ihre Hintern in die Kamera strecken, geht es plötzlich ganz schnell — schwarzes Bild, flackernder Bildschirm. Joko und Klaas haben durch ihren Furz das Zeit-Raum-Kontinuum gesprengt — das behaupten sie zumindest. Das Fernsehen ist abgeschmiert.

Das erklärt ihnen das Fernsehen höchstpersönlich, in Gestalt von Friedrich Liechtenstein, bekannt aus der "Supergeil"-Werbung von Edeka. "Wir wollten die Hilflosigkeit von Protesten gegen Trump verdeutlichen", verteidigt Klaas die Aktion. "Am Ende ist es doch Wurscht, ob man furzt oder Witze über Trump macht oder Autos anzündet. Es ist alles gleich sinnlos, darin liegt die Satire."

Doch Friedrich Liechtenstein verpasst Joku und Klaas eine Kopfwäsche: "Die Demokratie geht am Stock und wenn euch Fernsehclowns nichts Besseres einfällt als zu furzen, dann ist das Fernsehen zurecht im Arsch." Sie sollen Rückgrat zeigen, keine Angst vor Shitstorms haben und nicht ignorieren, was gerade in der Welt passiert.

Das hatte es also mit der Aktion "Fart against Trump" auf sich. Der große Coup mit genialem Witz, wie man ihn nach der spektakulären Vorankündigung hätte erwarten dürfen, bleibt aus. So viel Selbstkritik dagegen wäre fast einer finalen Sendung würdig gewesen — die steht jedoch erst im Juni an.

(veke)
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