"Unser Job ist es nicht, uns ans Gesetz zu halten. Unser Job ist es, das Gesetz zu gestalten" - mit dieser Einstellung führen Jared Franklin (Breckin Meyer) und Peter Bash (Mark-Paul Gosselaar) ihre kleine Anwaltskanzlei. Von Zuhause aus. Mit Mitarbeitern, die sie nicht bezahlen können. Beweismittel lagern sie im Kühlschrank. Von den Anwälten, die sie vor Gericht treffen, werden Franklin und Bash nur müde belächelt. Wie soll man sie auch ernst nehmen, wenn Franklin mit Schildkröten-Krawatte bekleidet seine Mandantin auffordert, sich vor dem Richter zu entblößen? "Sind die Fakten gegen dich, nutze das Gesetz. Ist das Gesetz gegen dich, sorg für 'ne heiße Lady mit riesen Brüsten, die vor Gericht die Hüllen fallen lässt", lautet das Motto der Chaoten.

Ab heute zeigt Kabeleins freitagabends die erste Staffel der US-Comedyserie "Franklin & Bash" als Deutschlandpremiere. Fans der US-Anwalts-Sitcom "Boston Legal" (2004-2008) kommen hier voll auf ihre Kosten. Mit ordentlich Wortwitz und absurd-witzigen Situationen mischen Franklin und Bash die konservative Großkanzlei von Stanton Infeld (Malcolm McDowell) auf und geben dem Wort unkonventionell eine völlig neue Bedeutung.

Infeld wird auf das Duo aufmerksam, als er vor Gericht einen Fall gegen es verliert, und bietet ihm prompt einen Job an. "Keiner manipuliert die Geschworenen so gut wie Sie", sagt er lobend. Der etwas vernünftigere Bash ist sofort Feuer und Flamme, jedoch hat Franklin, Sohn eines berühmten Strafverteidigers, eigentlich so gar keine Lust auf diese "Zombiekultur". Schlussendlich aber bleibt das "duo infernale" - Stanton nennt Franklin den "Advokat des Teufels im Clownskostüm" - zusammen und nimmt das Angebot an. Allerdings mit Ansage: Länger als bis zum Nachmittag arbeiten sie nur ungern, die Wand zwischen ihren Luxus-Büros muss unbedingt eingerissen werden, und eine Karaoke-Maschine darf nicht fehlen.

Für Breckin Meyer (40) und Mark-Paul Gosselaar (40) ist die Serie der Sprung aus der Versenkung. Mark-Paul Gosselaar feierte in Deutschland zuletzt einen Erfolg mit der Serie "California High School" (1989-1993) als smarter Highschool-Schüler Zack. Seitdem spielte er meist in B-Movies oder als (Gast-)Darsteller in Serien wie "NYPD Blue" (2001-2005) mit. Breckin Meyer besitzt zusammen mit seinen Schauspiel-Kollegen Seth Green und Ryan Phillippe eine Produktionsfirma, ist aber sonst ebenfalls auf Nebenrollen abonniert.

In den USA läuft die Serie seit Juni 2011 mit mäßigem Erfolg auf TNT. Inzwischen ist dort die vierte Staffel zu sehen. Ob diese auch in Deutschland ausgestrahlt wird, darüber gibt es noch keine Informationen. Wünschenswert wäre es. Denn die Serie überzeugt mit einem Augenzwinkern und macht klar, dass Anzugträger keine Langweiler sind - zumindest nicht diese.

"Franklin & Bash", Kabeleins, 23.20 Uhr