TV-Rechte Bundesliga nicht mehr auf Premiere?

Nürnberg (rpo). Im Poker um die TV-Rechte der Fußball-Bundesliga bahnt sich eine Sensation an. Wie das Fachmagazin "kicker" berichtet, hat die Deutsche Telekom beste Aussichten, einen großen Anteil an den Rechten ab der Spielzeit 2006/2007 zu erwerben und erwägt Sublizenzen an ARD und ZDF zu veräußern. Der Pay-TV-Sender Premiere muss demnach seine Offerte nachbessern, um nicht leer auszugehen und ebenfalls mit Fernsehrechten bedacht zu werden.

Das Fußball-Fachorgan aus Nürnberg zitiert eine namentlich nicht genannte Person am Rande der WM-Gruppen-Auslosung in Leipzig mit den Worten, dass es bei der Vergabe der TV-Rechte "eine Sensation geben wird". Angeblich ist das ZDF an der Übernahme der Rechte an den Sonntagsspielen der Bundesliga interessiert; diese liegen im Augenblick für das Free-TV beim Spartensender DSF.

Als ziemlich sicher gilt, dass die 36 deutschen Profi-Klubs für die Spielzeiten 2006 bis 2009 mit einer deutlichen Erhöhung der Einnahmen aus der Vermarktung der Fernsehrechte rechnen können. Zurzeit werden rund 300 Millionen Euro erlöst, der neue Vertrag wird per annum bei einer halben Milliarde Euro taxiert.

Entscheidung noch im Dezember

Mit einer Entscheidung in der Vergabe der TV-Rechte ist noch in diesem Jahr zu rechnen. "Wir haben immer gesagt: Wir wollen bis Weihnachten das Thema geklärt haben. Dabei bleibt es, das ist absolut realistisch", hatte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga (DFL), Christian Seifert, zuletzt erklärt. Der kicker spekulierte, dass der neue TV-Partner bereits am 21. Dezember auf einer Vollversammlung der Lizenzvereine in Frankfurt/Main präsentiert wird.

Am 1. Dezember/12.00 Uhr war die Frist für die Abgabe von Geboten abgelaufen. Zu allen 233 Einzelpaketen, die die DFL ausgeschrieben hatte, gingen mehrere Offerten ein. Derzeit prüft die DFL die Gebote zunächst formal und inhaltlich. "Das große Interesse unterstreicht die Attraktivität der Bundesliga", so DFL-Verhandlungsführer Seifert, der von deutlichen finanziellen Zuwächsen ausgeht: "Wir dürfen in jedem Fall eine Steigerung erwarten."

Der DFL-Boss gibt allerdings zu bedenken: "Das höchste Gebot muss nicht das beste sein. Wir werden alles versuchen, um für Fans, Klubs und Medienpartner zu einer zufriedenstellenden Lösung zu kommen." 35 Firmen hatten die Unterlagen angefordert. Dazu gehören acht börsennotierte Unternehmen und 16 Agenturen, darunter Infront und Sportfive.

(sid)
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