„Germany's Next Topmodel“ Bruce, Rolfe & Jorge — Die „Topmodel“-Exoten im Vergleich

Düsseldorf · Erst Bruce, dann Rolfe und jetzt Jorge – ohne einen schrägen Exoten kommt keine "Germany's Next Topmodel"-Staffel aus. Das Rollenmuster ist dabei stets dasselbe: Der schillernde Vogel muss offenbar einen femininen Touch und einen ausländischem Akzent haben.

Erst Bruce, dann Rolfe und jetzt Jorge — ohne einen schrägen Exoten kommt keine "Germany's Next Topmodel"-Staffel aus. Das Rollenmuster ist dabei stets dasselbe: Der schillernde Vogel muss offenbar einen femininen Touch und einen ausländischem Akzent haben.

Er ist entweder Jury-Mitglied oder Laufstegtrainer — oder, wie im Falle von Bruce Darnell, beides. Doch welcher Exot konnte in der Castingshow bisher am meisten brillieren? Ein Vergleich.

Das Original: Bruce Darnell

Mit Bruce Darnell fing alles an. Der 52-Jährige stand Heidi Klum in der ersten und zweiten "Germany's Next Topmodel"-Staffel als Laufsteg-Trainer und Juror zur Seite. Der gertenschlanke Amerikaner eroberte die Herzen der Zuschauer im Sturm. Mit seinem holperigen Deutsch und Sprüchen wie "Drama, Baby, Drama!" und "Die Handtasche muss lebendig sein" schrieb der gebürtige Amerikaner "GNTM"-Geschichte.

Neben seiner ungewollt komischen Art fand auch sein gefühlvolles Wesen bei den "Topmodel"-Anwärterinnen und den Zuschauern Anklang: Bruce fieberte mit den Mädchen und verdrückte beim Ausscheiden der Kandidatinnen des öfteren bittere Tränen. Schon in der ersten Staffel wurde schnell klar: Bruce Darnell ist der eigentliche Star der Show. Er konnte sogar Model-Mama Heidi Klum überstrahlen.

Vielleicht musste der Publikumsliebling die Show genau deshalb verlassen: Ganz überraschend schied Bruce Darnell nach zwei Staffeln bei "Germany's Next Topmodel" aus. Nach eigenen Angaben erfuhr er die Nachricht über seinen Rausschmiss aus der Presse. Auch die Fans waren geschockt und fragten sich: Wer wird jetzt wohl der Nachfolger von Bruce?

Der französische Kölner: Rolf Scheider

Casting-Direktor Rolf Scheider trat in der dritten Staffel die Jury-Nachfolge von Bruce Darnell an. Er lieferte ebenfalls die bewährte Mixtur aus Feminität, Emotionalität und witzigem Akzent. Auch der gebürtige Kölner sorgte mit einer eigenwilligen Mischung aus kölschem Dialekt und französischem Akzent für Lacher. Das betonte "e" am Ende nahezu jeden Wortes brachte dem Wahl-Pariser den Spitznamen "Rolfe" ein.

Rolf Scheider konnte nach dem "Prinzip Bruce Darnell" beim Publikum punkten. Allerdings schwang immer ein Hauch Wehmut mit: Rolfe war eben nicht das Original. Das Laufsteg-Training übernahmen in der "Ära Rolfe" namhafte Models, Heidi Klum und andere Experten. Rolf Scheider fungierte abseits des Jury-Pultes als emotionale Stütze und Anstandsdame. Er schaute in der Model-Villa nach dem Rechten und begleitete die Mädchen zu Castings.

Witzig wurde es vor allem dann, wenn "Rolfe" sich bei Mutproben der "Topmodel"-Kandidatinnen selbst überwinden musste. Highlight: Im Schweiße seines Angesichts kletterte der Juror in der dritten Staffel von einer Hochhauswand. Doch auch der volle Körpereinsatz half Rolf Scheider nicht: Wie Bruce Darnell konnte er nur zwei Staffeln in der Casting-Show bestehen. Vor der aktuellen, fünften Staffel entschloss sich Heidi Klum zum kompletten Rundumschlag: Sie schmiss nicht nur Rolfe aus der Show, sondern auch Model-Agent Peyman Amin, der von Anfang an in der Jury saß.

Der "Chicas"-Coach: Jorge Gonzalez

Auf Rolfe und Peyman folgten Marketing-Agent Qualid "Q" Ladraa und Fotograf Kristian Schuller. Leider blieben die beiden neuen Männer an der Seite von Heidi Klum bislang eher farblos. Sie konnten weder an den scharfzüngigen Peyman, noch an den schrägen Rolfe heran reichen. Ob die aktuelle Staffel auch deshalb bisher so schlechte Einschaltquoten schrieb?

Fakt ist: Seit der siebten Episode wirbelt wieder ein neues Gesicht durch die Model-Show. Der kubanische Laufsteg-Trainer Jorge Gonzalez — sein vollständiger Name lautet übrigens Jorge Alessi González Madrigal Barona Villa — bringt wieder ordentlich Schwung in Sendung. Und das nach altbewährtem Rezept: Wie Bruce und Rolfe hat auch Jorge eine überaus feminine Ader. Der studierte Nuklear-Ökologe mit den langen, schwarzen Haaren läuft auf High-Heels fast besser als die "Topmodel"-Kandidatinnen und erinnert mit seinem grazilen Gang sehr an Vorgänger Bruce Darnell.

Eine weitere Gemeinsamkeit: Auch Jorge spricht mit einem charmanten, ausländischen Akzent — nach amerikanischer und französischer Betonung ist nun der spanische Akzent an der Reihe. Eine Kostprobe: "Werden laufen in verschiedene Hintergründe und machen 'chica walk'".

Obwohl Jorge Gonzales letztendlich nur ein Abklatsch seiner Vorgänger ist, macht die Show wieder mehr Spaß, seit der Exot den Topmodel-Anwärterinnen den perfekten Gang auf dem Laufsteg beibringt. Während derzeit Gerüchte die Runde machen, Juror "Q" müsse die Topmodel-Show schon in der nächsten Staffel verlassen, bleibt zu hoffen das Latino Jorge der klumschen Modelsuche erhalten bleibt.

Sollte Qualid Ladraa tatsächlich in der nächsten "GNTM"-Staffel ausscheiden, könnte "Chicas"-Coach Jorge Gonzalez vielleicht sogar seinen Platz übernehmen. Laufsteg-Trainer und Juror zugleich — das gelang bisher nur dem Original: Bruce Darnell.

(RPO)
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