„Bitte keine Panik“ Sat.1 informiert ahnungslose „Big Brother“-Bewohner über das Coronavirus

Köln · Am Dienstagabend informierten die Macher von „Big Brother“ die Bewohner über die aktuellen Entwicklungen in Deutschland und auf der Welt. Eine skurrile Situation.

 Moderator Jochen Schropp (l.) und Dr. Andreas Kaniewski informieren die Bewohner über den Coronavirus-Ausbruch.

Moderator Jochen Schropp (l.) und Dr. Andreas Kaniewski informieren die Bewohner über den Coronavirus-Ausbruch.

Foto: dpa/--

Wie erklärt man Außerirdischen, was derzeit auf der Welt los ist? Die Coronakrise ist das beherrschende Thema, allerdings bis Dienstagabend keins für die Teilnehmer der Sat1.-Sendung „Big Brother“. In einer Spezialausgabe nahmen sich die Macher des TV-Experiments Zeit und erklärten den Bewohnern die aktuellen Ereignisse in Deutschland und auf der Welt bis hin zum Ausbruch des Virus in Wuhan im Januar. Seit Mitte Februar sitzen die Bewohner im Kölner „Big Brother“-Cointainer. Als Moderator Jochen Schropp also am Dienstagabend hinter einer Glasscheibe auftauchte und ihnen erklärte, was Sache ist, konnten es die meisten Bewohner kaum glauben. Auch für den Zuschauer am Bildschirm war die Situation mitunter skurril. Ahnungslose Menschen sitzen in Zeiten wie diesen vor dem Fernseher und werden über eine der größten Krisen der Menschheit seit Kriegsende informiert. .

Die Reaktionen pendelten zwischen Fassungslosigkeit, Wissbegier und Angst - auch wenn sich Schropp bemühte, die neue Weltlage behutsam zu erklären. „Erstmal: Bitte keine Panik. Ihr müsst euch keine Sorgen machen“, sagte er. Dennoch flossen Tränen, unter anderem bei Kandidatin Michelle. Ihre Mutter sei 55 Jahre alt und leide schon an der Lungenerkrankung COPD. Sie erkundigte sich nach der derzeitigen Situation in den Altenheimen, ihr wurde schließlich erklärt, dass es Besuchsverbote in Alten- und Pflegeheimen gibt. „Das hat mir jetzt einfach Angst gemacht“, sagte die Altenpflegerin. Studentin Rebecca schaute fassungslos, Konkurrent Cedric löcherte den Arzt mit Fragen: „Man kann der Person nicht helfen? Außer zuschauen?“ Der Mediziner ordnete die Behandlungsmöglichkeiten sachlich ein: „Mann muss einfach nur unterstützend wirken.“

Zudem wurde auch die Rede von Angela Merkel am Montagabend noch einmal den Bewohnern gezeigt, in der sie nach der Videoschalte mit den Ministerkonferenzen der Bundesländer erklärte, welche Einrichtungen ab sofort geschlossen seien.

Die Bewohner, der nach dem Ausbruch des Virus in den Container eingezogen waren, durften den anderen Teilnehmern übrigens nichts berichten. Die Regeln bei „Big Brother“ verbieten es. „Ob Fußballergebnisse, Vorwahlen in den USA, die TV-Quoten oder auch das Coronavirus – die neuen Bewohner dürfen über diese Themen nicht sprechen“, erklärte ein Sprecher.

Bei „Big Brother“ leben die Kandidaten in diesem Jahr in zwei Häusern im Kölner Stadtteil Ossendorf. Sie werden rund um die Uhr gefilmt. Damit sich das Coronavirus nicht auch noch in den Häusern breit machen kann, wurden neue Bewohner vor ihrem Einzug getestet. Nach Angaben von Sat.1 fielen alle Tests negativ aus.

Fazit der Sonderausgabe: Am Dienstagabend wurde ein Stück TV-Geschichte geschrieben. Den „Außerirdischen“ aus Ossendorf wurde erklärt, was gerade auf der Welt so abgeht.

(mja)
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