Knebelverträge für die Kandidaten Bei RTL herrscht das Gesetz des Dschungels

Berlin · Am kommenden Freitag startet das nächste Dschungelcamp. Die Kandidaten sind gesetzt. Einem Medienbericht zufolge mussten die zehn Dschungelbesucher vertraglich einige unkomfortable Regeln akzeptieren. Zu den Vereinbarungen gehören demnach auch hohe Geldstrafen. Das Team hat sich inzwischen auf den Weg gemacht.

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Vor dem Abflug nach Australien mussten die elf Kandidaten nach einem Bericht der Bild am Sonntag einen "Mitwirkendenvertrag" unterschreiben: Spielregeln, Strafen, Zahlungsweise der Gage - alles ist angeblich schriftlich festgehalten.

Vor allem die Strafen haben es in sich. Wie das Blatt berichtet, sind 30.000 Euro fällig, wenn ein Kandidat ohne Genehmigung aus dem RTL-Dschungelcamp ausreißt. Der gleiche Betrag wird fällig, wenn ein Prominenter vor Beginn der Sendung am 13. Januar Interna aus der Sendung ausplaudert.

Auch für die Gage gibt es angeblich knallharte Konditionen. Wer aufgibt, verliert Geld. Die "Aufwandsentschädigung" wird in vier Raten gezahlt, zwei Raten vor dem Einzug ins Camp, die anderen beiden danach, so das Blatt. Ausnahmen sind nicht vorgesehen. Auch, wer aus gesundheitlichen Gründen ausscheidet, kriegt nicht die 100 Prozent.

Zudem bekommen die Kandidaten unterschiedlich viel. Top-Verdienerin ist mit Abstand die Dänin Brigitte Nielsen. Laut Bericht stehen ihr 150.000 Euro zu, wenn sie alle Bedingungen erfüllt. Ramona Leiß, Ailton und Rocco Stark bekommen zwischen 60.000 und 50.000 Euro. Magier Vincent Raven bekommt mit 30.000 Euo am wenigsten.

Wer den RTL-Vertrag unterschreibt, willigt zudem ein, sich 24 Stunden am Tag filmen zu lassen und ständig ein Mikrofon am Körper zu tragen. Einziger "unbeobachteter Ort" ist die Camptoilette.

In einigen Passagen wirken die Verträge so satirisch wie das ganze Camp. Auch die kargen Essensrationen sind demnach schriftlich fixiert. Eine Handvoll Reis, eine Tasse Bohnen, mehr ist für einen Tag nicht vorgesehen. Raucher haben ein Anrecht auf fünf Zigaretten.

Die Mannschaft für die sechste Staffel des RTL-"Dschungelcamps" hat sich davon nicht abschrecken lassen und bereits auf den Weg nach Australien gemacht. Die Kandidaten, darunter Ailton, Micaela Schäfer und Radost Bokel stiegen am Sonntagabend in Frankfurt in den Flieger Richtung Australien. Die Ex-Frau von Sylvester Stallone, das frühere Model Brigitte Nielsen, soll dort dazustoßen.

Die neue Staffel startet am 13. Januar auf RTL. Die aktuelle Kandidatenriege hat dabei bislang nur wenig Anerkennung gefunden. So ließ kürzlich die ehemalige RTL- "Dschungelkönigin" Désirée Nick kein gutes Blatt an den Dschungel-Promis.

"Das sind offenbar nicht mehr D-, sondern nur noch P-Promis", sagte die 55-Jährige dem Magazin "In" in dieser Woche. Lediglich eine Kandidatin findet vor ihren Augen Gnade: "Brigitte Nielsen ist sensationell. Sie ist ein Superstar mit Humor."

Nick, die 2004 an der Sendung "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" teilgenommen hatte, hat ihre eigenen Vorstellungen davon, wer unbedingt mal ins Dschungelcamp sollte: "Alfred Biolek oder Sabine Christiansen fände ich klasse. Spannend wäre es auch, mal Politiker im Camp zu sehen."

Mit Holzzepter und Blütenkrone gewürdigt wurde zuletzt der Schauspieler und TV-Moderator Peer Kusmagk (Sat.1-"Frühstücksfernsehen", "GZSZ"). Seinen Weg zum Dschungelthron verfolgten 2011 nach RTL-Angaben im Schnitt 7,62 Millionen Menschen (Marktanteil 30,0 Prozent). Moderiert wird das "Camp" auch in diesem Jahr von Sonja Zietlow und Dirk Bach.

(APD/dpa)
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