Verwechslung BBC entschuldigt sich für Interview mit falschem Experten

London (rpo). Ein Experte entpuppte sich als Job-Bewerber - die BBC hat sich am Montag für die Ausstrahlung eines Gesprächs mit einem vermeintlichen Internetexperten entschuldigt, bei dem es sich tatsächlich um einen Bewerber für einen technischen Job handelte. Korrespondentin Karen Bowerman glaubte in der Sendung News 24, den Computerexperten Guy Kewney vor sich zu haben. Doch der saß noch im Empfangsraum.

 Die neue dreidimensionale Wetterkarte der BBC kam gar nicht gut an.

Die neue dreidimensionale Wetterkarte der BBC kam gar nicht gut an.

Foto: AFP, AFP

Der vermeintliche Experte wurde am 8. Mai live zu seiner Meinung über das Urteil im Markenrechtsstreit der Beatles-Plattenfirma Apple gegen den gleichnamigen US-Computerhersteller befragt, das am selben Tag verkündet worden war. Auf die Frage, ob er über das Urteil überrascht sei, antwortete der Job-Bewerber aus dem Kongo mit starkem französischen Akzent, er habe es nicht erwartet. "Als ich kam, hat man mir etwas anderes gesagt." Zunächst erschrocken wirkend, schien er wenig später Gefallen an dem Gespräch zu finden und gab seine Meinung über die Zukunft von Musik-Downloads aus dem Internet zum besten.

Der tatsächliche Experte saß derweil im Empfangsraum und verfolgte das Interview auf einem Monitor. In seinem Blog schrieb Kewney, dass er zunächst amüsiert gewesen sei. Dann sei ihm aber aufgegangen, dass die Zuschauer glauben könnten, er habe keine Ahnung von dem Thema, was seinem Ruf geschadet hätte.

Die BBC äußerte sich nicht dazu, wie es zu der Verwechslung kam. Kewney schrieb, ein Studiomanager habe übereilt am Empfang statt am Bühneneingang angerufen und die Antwort erhalten, dass Kewney dort sei. Gegen Ende des Interviews hätten die Produzenten bemerkt, dass etwas schief gegangen sei. Nach dem Ende der Übertragung hätten sie den Interview-Partner dann gefragt, ob es ein Problem gebe. "Er hat gesagt: 'Es war ok, aber man hat mich ein bisschen gedrängt'", schrieb Kewney in seinem Blog.

Der versehentlich befragte Job-Bewerber empfand den Zwischenfall als aufreibend. Er sei aber bereit zu weiteren Interviews über jegliche Themen, berichtete die BBC.

(ap)
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