Kandidat erzählte Juden- und Türkenwitze Bayern will Sendestopp für "Big Brother"

München (rpo). Nachdem ein Bewohner von "Big Brother" während einer Live-Übertragung Juden- und Türkenwitze erzählt hatte, mehren sich in Bayern die Stimmen, die eine Absetzung der Sendung fordern. Für den Pay-TV-Sender Premiere, wo die fragliche Sendung lief, ist die Bayerische Landeszentrale für neue Medien verantwortlich.

Medienminister Erwin Huber (CSU) sagte nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagausgabe) am Donnerstag im Aufsichtsgremium der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), man müsse entschieden reagieren. Huber habe zudem betont: "Sendeformate dieser Art sollten eigentlich in einem Kulturland gar nicht ausgestrahlt werden."

Der Vorsitzende des Aufsichtsgremiums, Erich Jooß von der katholischen Kirche, sah dies dem Blatt zufolge ähnlich. Er habe gesagt, die Container-Show habe sich "endgültig diskreditiert".

In einer Resolution reagierte der BLM-Medienrat am Abend "mit Abscheu auf die schwere Verunglimpfung der jüdischen Bürger durch Teilnehmer im Big Brother-Container". Das Gremium verurteilte "die Verletzung ihrer Menschenwürde durch die Liveausstrahlung auf Premiere auf das Schärfste". Es unterstützte zudem die Einleitung eines Beanstandungs- und Ordnungswidrigkeitsverfahrens.

Der Medienrat lehnte ferner Formate ab, "die Menschen über längere Zeit in eine Käfigsituation bringen". Er forderte die verantwortlichen Sender auf, diese Formate einzustellen. Premiere hatte Anfang Oktober eine "Big Brother"-Sendung ausgestrahlt, in der so genannte Judenwitze erzählt wurden.

(ap)
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