Die große Bauernolympiade Nicht mal Thorsten Legat konnte diese Show retten

Düsseldorf · Fünf "Bauer sucht Frau"-Kandidaten traten am Montagabend gegen fünf Promis bei der RTL-Bauernolympiade an. Leider dominierte Langeweile, nicht einmal der bekannte Fremdschäm-Faktor der Kuppel-Show kam auf, obwohl sich die Teilnehmer größte Mühe gaben.

Die große Bauernolympiade auf RTL: Das war die Bauer-sucht-Frau-Show
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Fünf gegen Fünf bei der großen Bauernolympiade

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Die Zusammenstellung der Teams klang vielversprechend für Fans skurriler Reality-Shows, doch die RTL-Bauernolympiade dümpelte friedfertig vor sich hin, statt einen spannenden Wettkampf zu liefern. Die fünf "Bauer sucht Frau"-Kandidaten Josef (55), Bruno (54), Heinrich (49), Gunther (31) und Leonhard (27) traten in sechs Disziplinen gegen Sänger Jürgen Milski (52), Doku-Soap-Darsteller Detlef Steves (47), "Alles was zählt"-Schauspieler Sam Eisenstein (43) sowie die Ex-Fußballprofis Ailton (43) und Thorsten Legat an.

Von Beginn an herrschte eine eher friedliche Stimmung zwischen dem schweigsamen Bauern-Team und dem selbstbewussten Promi-Team: "Ich habe riesen Respekt, weil das alles Naturburschen sind", sagte Legat. Von Kampfgeist erst einmal keine Spur. Und so sollte es leider bleiben.

Sechs Disziplinen galt es zu meistern. "Ich denke, dass wir das schaffen, weil das Dinge sind, die wir alltäglich machen", so die Hoffnung von Bauer Bruno, die sich bald in Luft auflösen sollte. Denn alltäglich sind die Disziplinen nicht, dafür mit einem gewissen Fremdschäm-Faktor, der aber an die legendäre Situationskomik von "Bauer sucht Frau" nicht herankam und eher für ein müdes Gähnen sorgte.

Beim ersten Spiel galt es, einen Traktor durch einen Slalomparcours zu manövrieren — eigentlich eine Paradedisziplin für die Bauern, hätte man meinen können. Doch die Promis hatten die Nase klar vorn und konnten die erste Runde für sich entscheiden. Nach dem Warmwerden holte RTL die erste peinliche Keule heraus in Form eines Fuchskostüms: Bekleidet mit dem Ganzkörperplüschkostüm mussten die Teilnehmer veruchen, Stoffhühner aus einem Käfig zu befreien, während sie vom gegnerischen Team mit Tennisbällen beworfen wurden. Am Ende konnten auch hier die Promis die Bauern schlagen — ebenso wie bei Spiel drei.

Laut wurde es in der Disziplin "Augen auf", bei der vier Teamkollegen den Fünften in einer Schubkarre durch einen Parcours schieben mussten — mit verbundenen Augen. Kleiner Höhepunkt war der Abflug, den Thorsten Legat aus der Schubkarre machte. Bis dahin allerdings war er voll in seinem Element und schrie seine Befehle in Richtung Schubkarrenschieber. Es offenbarten sich Rechts-Links-Schwächen, die es den Bauern erlaubten, ihr erstes Spiel für sich zu entscheiden.

Promis gegen Landwirte bei "Bauer sucht Frau - Die große Bauernolympiade"
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Fotos von der Bauern-Olympiade

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Wer jetzt schon vor dem Fernseher eingedöst war, wurde vielleicht kurz wach, als Inka Bause das fünfte Spiel ankündigte: Tierschlau. Ein Wissensspiel? Das könnte interessant werden — wurde es aber nicht. Statt Wissen abzufragen und die zehn Kandidaten damit ein weiteres Mal vorzuführen, wurden drei Schätzfragen gestellt: Was wiegen ein Exemplar der kleinsten Kaninchenrasse und der größten zusammen (10,2 Kilo), wie klein ist das kleinste Pferd Deutschlands (52 Zentimeter), und welche Lady Gaga gewann einen Preis: Kuh, Rose oder Huhn? Es war die Kuh, und die Bauern gewannen zwei zu eins.

Beim letzten Spiel "Gib Gummi" standen alle fünf Kandidaten plötzlich in Badehose auf dem Donnerbalken und mussten Gummistiefel in auf einem See schwimmenden Planschbecken treten. Ganz alltäglich für Bauern. Die Abrechnung kam zum Schluss: Die Bauern erspielten 4500 Euro für den guten Zweck, die Promis 6600 Euro. Und weil alle so schön friedfertig waren, wurde der Gewinn am Ende fair aufgeteilt. Verlierer war also lediglich der Zuschauer. Nicht mal Thorsten Legat, der sonst jede Show aufmischt, konnte diesen Abend retten.

(jnar)
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