Folge 3 von „Die Bachelorette“ Prinz Valium und die Drama-Queen

Düsseldorf · Die achte Staffel von „Die Bachelorette“ macht am Mittwochabend genau da weiter, wo sie vor einer Woche aufgehört hat: mit dem nächsten überraschenden Favoriten-Aus. Dafür gibt es gleich zwei neue Kandidaten – und ein anzügliches Angebot.

Sie hat die Qual der Wahl: Bachelorette Maxime Herbord

Sie hat die Qual der Wahl: Bachelorette Maxime Herbord

Foto: TV Now

Da war’s nur noch einer. Von dem zu Beginn ausgerufenen Favoriten-Trio im Kampf ums Herz von Bachelorette Maxime Herbord bleibt nur noch der Brille tragende Leon-Goretzka-Verschnitt Julian übrig. In Folge zwei hatte sich schon Dario, der seiner Angebeteten völlig verfrüht und unpassend einen Ring schenkte, ins Aus geschossen. Und jetzt folgt auch noch Leon. Leon, der von der Bachelorette noch vor allen anderen die erste Rose der Staffel bekam. Leon, über den Maxime nach Folge eins noch sagte: „Ein bisschen hat es gefunkt.“ Was ist passiert?

Drama im Kopf – so lässt es sich wahrscheinlich am kürzesten zusammenfassen. Die Langversion der Wandlung vom eigentlich selbstbewusst, sympathischen Leon zur pubertär, unsicheren Drama-Queen geht so: Nach der aufwühlenden Nacht der Rosen in Folge zwei überrascht Maxime die Männer in deren Villa. Eigentlich soll es einen feuchtfröhlichen Arschbomben-Contest im Pool geben. Immerhin ein großer Moment, da die Kandidaten die Bachelorette zum ersten Mal im Bikini sehen. Kenan findet es „Hammer“ und auch Julian hat „die Lage gecheckt“: „Sie hat einen sehr schönen Körper.“

Doch Leon hat ganz Kandidaten-untypisch keine Augen für die knapp bekleidete Rosen-Dame. „Ich bin nicht mehr der Happy-Leon aktuell“, sagt er in einem der unzähligen vor Selbstmitleid triefenden Einspieler, die ihm in den ersten Sendeminuten gewidmet werden. Also sucht er das Gespräch mit der Bachelorette und erklärt ihr: „Ich war total geflasht am Anfang, aber dann war irgendwie immer so ein Abstand zwischen uns.“ Maxime kann’s nicht verstehen. Und auch als Zuschauer fällt das Folgen dieser Gedankengänge schwer. Ja, es stimmt: Nach der ersten Nacht der Rosen gab es keine stundenlangen Gespräche mehr zwischen den beiden. Aber er hat immerhin ihre erste Rose bekommen. Und sie hat ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass sie Interesse hat. Da ist es völlig normal, dass Folge zwei und drei erst einmal dazu genutzt werden, etwas auszusieben, um sich danach umso intensiver mit seinen Favoriten beschäftigen zu können. Nach sieben Staffeln sollte doch nun wirklich jeder, der sich bei dem Format anmeldet, wissen, wie der Hase läuft.

Leon offenbar nicht. Er druckst weiter herum, sagt unter anderem: „Es ist einfach zu perfekt. Ich mag auch das Nicht-Perfekte.“ Hä? Vor dem Fernseher nimmt das Stirnrunzeln zu. Maxime nimmt es „bisschen traurig, bisschen enttäuscht, bisschen ratlos“ hin. Aber was soll’s. So ist das eben, wenn jemand mit gesundem Mittelpunktbedürfnis mal kurz vernachlässigt wird, und in der Folge viel zu viel Zeit hat, in der sich die eigenen Gedanken nur um sich selbst drehen können. In einem der letzten tiefsinnigen Einspieler kommt Leon dann noch einmal zu Wort: „Bin ich vielleicht ein Idiot?“ Die Antwort bleibt er schuldig.

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Mit so viel Aufregung hat ein anderer Kandidat keinerlei Verträge. Denn Kevin fährt eher die alternative Schiene. Zum einen im naturverbundenen und spirituellen Sinne, indem er Räucherstäbchen anzündet und semi-spannende Experimente mit Pflanzenbohnen macht. Zum anderen, indem er der komplette Gegenentwurf zum typischen Bachelorette-Kandidaten ist. Klar: Äußerlich passt das schon, so als breit gebauter Surfertyp mit blonder Mähne. Aber sonst wirkt Kevin hauptsächlich eines: langweilig.

In der Nacht der Rosen kommt er etwa auf Maxime zu, um ihre „Fertigkeiten zu testen“. Wer jetzt ein großes Feuerwerk erwartet, wird enttäuscht. Stattdessen zündet Kevin nur einen kleinen Silvester-Knaller an und wirft ihn in die Luft, sodass dort die Funken sprühen. „Er war stets bemüht“ stünde wohl auf seinem bisherigen Bachelorette-Zeugnis. Maxime versucht immerhin die Situation zu retten und sagt: „Werde ich auf jeden Fall nicht vergessen.“ Kevin nimmt für die Antwort all seine Emotionen zusammen und lässt sich zu einem unnachahmlich monotonen „Ja, easy“ hinreißen.

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Vielleicht würden Kevins Ideen ja sogar zünden, wenn er einfach eine gewisse Varianz in Tonlage und Sprechgeschwindigkeit für sich entdecken würde. Aber so kommt der tiefenentspannte Langhaarträger eher wie eine Mischung aus Prinz Eisenherz und einer Schlaftablette daher. Prinz Valium sozusagen.

Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Folge drei trotz einer gewissen Ereignisarmut keineswegs langweilig ist – zumindest für den Zuschauer, der nicht nur für Fremdschäm-Momente dabei ist. Hauptverantwortlich dafür sind vor allem das sehr schöne und natürliche Einzeldate mit Zico sowie Max A., der der Bachelorette seine tatsächlich sehr humorvolle Seite zeigt.

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Einen Aufreger gibt es natürlich auch noch: Und zwar als Kenan, der damit wohl bei niemandem Sympathiepunkte sammelt, Maxime auffordert, sich doch zwischen seine Beine zu setzen. Das Zitat „Ekelhaft“ eines Kandidaten lassen wir an dieser Stelle einfach mal so stehen. Eine Rose gibt’s trotzdem – auch wenn es die letzte des Abends ist.

Ebenfalls Rosen bekommen die beiden Neuankömmlinge Marcel und Lorik. Gehen müssen der weniger witzige Max (W.), Manga-Fan Jona und Eiskunstläufer Niko.

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