Westerland Atzorns letzte Rolle

Westerland · Der Schauspieler verabschiedet sich mit "Nord Nord Mord: Clüver und der leise Tod" auf Sylt.

Robert Atzorn mag nicht mehr: Der 72-Jährige beendet seine Karriere und will sich ganz auf sein Privatleben konzentrieren, erklärte er zum Jahreswechsel. Einige Monate zuvor hatte der Schauspieler zunächst mitgeteilt, seinen Dienst in der ZDF-Krimireihe "Nord Nord Mord" nach acht Einsätzen zu quittieren.

Heute verabschieden sich Atzorn und sein Ermittler Theo Clüver nun in den Ruhestand. Denn auch für den Kommissar beginnt ein anderes Leben: Er habe zwar Hippies beim Kiffen und Ulrike Meinhof beim Randalieren verhaftet sowie Kokain von Schickimickis beschlagnahmt, sagt Clüver. "Ich habe aber genug von all dem, es muss was Neues kommen in meinem Leben", erklärt der Ermittler, der mit seinen Kollegen Ina Behrendsen (Julia Brendler) und Hinnerk Feldmann (Oliver Wnuk) auf der Nordseeinsel Sylt Verbrecher jagte. "Der Fall, an dem ich jetzt arbeite, ist mein letzter, danach höre ich auf. Endgültig."

Auf den Ruhestand stimmt "Der leise Tod" auch sehr ruhig ein, gemächlich plätschert die Geschichte dahin. Richtig Spannung will nicht aufkommen, wenn es darum geht, den Tod des Besitzers einer Luxusvilla aufzuklären. Dessen Haus steht zum Verkauf, die Immobilienmaklerin Susanna Wagner (Mina Tander) führt gerade eine interessierte Schweizer Familie durch die Räume, als deren Sohn die Leiche findet. Die Maklerin gerät, wie auch ihr Ex-Chef, ins Visier der Ermittler, während Clüvers Kollege Feldmann sich in die Frau verliebt und ihm nicht nur die berufliche Distanz abhandenkommt. Während der Kollege in seiner amüsanten Romanze zur Hochform aufläuft, scheint bei Clüver die Luft raus zu sein. Wie gut, dass er - wenn auch überraschend - Besuch von Töchtern und Enkeln bekommt, die er nun nach etwas Geheimniskrämerei in seine Zukunftspläne einweihen kann.

Der Sender setzt die Reihe nun mit Peter Heinrich Brix (62) fort. Die Fußstapfen, in die er nun trete, seien vielleicht ein paar Nummern größer als die eigenen, das wisse er. "Aber ich habe da gar nicht lange überlegt, sondern empfinde das als großes Geschenk und Privileg. Es ist wie im Leben, einer geht, einer kommt - das ist doch wunderbar."

"Nord Nord Mord: Clüver und der leise Tod", ZDF, 20.15 Uhr

(dpa)
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