Wegen zahlreicher Proteste Arte setzt Film über Palästinenserlager ab

Hamburg (rpo). Nach zahlreichen Protesten insbesondere der jüdischen Gemeinde Paris, hat der Kultusender Arte einen umstrittenen Film über das palästinensische Flüchtlingslager in Dschenin kurzfristig aus dem Prgramm genommen. Das berichtet die "FAZ".

Arte-Programmdirektor Victor Rocaries sagte der Zeitung, der Film sei zwar hochinteressant, doch herrsche in Frankreich derzeit eine akute Krisenstimmung zwischen der jüdischen und der arabischen Gemeinde, so dass man den Konflikt nicht zusätzlich schüren wolle.

In einer Erklärung des Senders hieß es, der Film "Dschenin, Dschenin" sei "aufgrund eines laufenden Gerichtsverfahrens" abgesetzt worden. Er sollte am vergangenen Dienstag im Rahmen des Themenabends "Israelisch- palästinensische Dialoge: Der Feind an meiner Seite" gezeigt werden.

Laut "FAZ" klagt der israelisch-arabische Schauspieler und Regisseur Muhammed Bakri vor dem Obersten Gericht Israels gegen die Filmbehörde, die seinen Film verboten hat. Umstritten ist der Film vor allem, weil er kurz nach dem blutigen Häuserkampf zwischen militanten Palästinensern und der israelischen Armee die palästinensischen Bewohner einseitig über ein "Massaker" der Israelis zu Wort kommen lässt.

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