Fernsehen für 14- bis 29-Jährige ARD/ ZDF: Neuer Jugendkanal soll 45 Millionen kosten

Berlin · Jetzt ist es beschlossene Sache: ARD und ZDF planen für Jugendliche zwischen 14 und 29 Jahren einen eigenen Kanal. Die Kosten belaufen sich auf 45 Millionen Euro.

ARD-Doku zeigt "Deutschlands neue Slums" in Dortmund
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ARD und ZDF wollen das gemeinsame Projekt den Ministerpräsidenten der Länder kommende Woche vorstellen. "Es ist partnerschaftlich mit der ARD (...) ausgehandelt und besprochen worden", sagte ZDF-Intendant Thomas Bellut. Die ARD solle zwei Drittel der geplanten Kosten von 45 Millionen Euro pro Jahr tragen, das ZDF ein Drittel.

Das Angebot ist trimedial geplant - Fernsehen, Radio und Internet. Der Jugendsender soll sich aber vom ARD/ZDF-Kinderkanal (KiKA) klar abgrenzen, der sich an Kinder von drei bis 13 richtet. Vorgesehen seien Musik, Information, Film und Unterhaltung. Die Federführung soll die ARD - und dort wiederum der Südwestrundfunk - haben. Das neue Angebot werde beim Musikprogramm an den Spartensender ZDFkultur anknüpfen, der viele Popkonzerte überträgt, aber zum Jahresende eingestellt wird. Bei ZDFkultur will Bellut auch junges Personal für das neue Jugendangebot rekrutieren.

Die Digitalkanäle ZDFneo, ZDFinfo und der ARD-Nachrichtenkanal Tagesschau24 sollten bleiben, sagte Bellut. Das gelte auch für den den Kika sowie den gemeinsamen Ereignis- und Dokukanal Phoenix und den deutsch-französischen Sender Arte. Dass ZDFkultur eingestellt wird, ist schon länger geplant. Ab wann der Jugendkanal zu sehen ist, ist noch offen. "Vor Mitte 2015 kann ich mir nicht vorstellen, dass das auf Sendung geht", sagte Bellut. Die ARD hofft auf einen früheren Termin. Der Fernsehrat, ein Kontrollgremium, sprach sich einstimmig für das abgestimmte Konzept mit der ARD aus.

Die Länder entscheiden über die Digitalkanäle. Sie hatten bis Ende April ein Konzept von ARD und ZDF gefordert. Die Ministerpräsidenten treffen sich nächste Woche in Heidelberg und werden auch darüber beraten. Der ZDF-Intendant betonte: "Es erfordert weitere Sparmaßnahmen." Er rechnet aber nicht mit Belastungen für die Gebührenzahler. "Wir gehen davon aus, dass die Gebühren weiterhin gedeckelt sind für die nächsten Jahre."

(dpa)
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