Gebühren-Debatte ARD und ZDF streiten wegen Übertragung aus Monaco

Berlin (rpo). Die ARD will sich bei der Berichterstattung über die Beerdigung von Fürst Rainier von Monaco nicht mit dem ZDF auf einen Kompromiss einigen. "Das ist ein Staatsbegräbnis, ein europäischer Souverän wird zu Grabe getragen. Das müssen wir unseren Zuschauern zeigen", so ARD-Programmdirektor Günter Struve in einem Zeitungsgespräch.

 Der Gesundheitszustand von Fürst Rainier am Mittwoch unverändert.

Der Gesundheitszustand von Fürst Rainier am Mittwoch unverändert.

Foto: AFP, AFP

Schon vor einem Jahr hatte es Kritik an der doppelten Berichterstattung von ZDF und ARD über Adelshochzeiten gegeben. Daraufhin erklärten beide Sender, dass künftig nur einer von ihnen solche Ereignisse live begleiten werde. Der Vorsatz drohte jedoch bei der Hochzeit von Charles und Camilla zu kippen. Schließlich verzichtete das Zweite auf die Live-Übertragung von Schloss Windsor.

Zu einer möglichen alternierenden Berichterstattung sagte Struve, "das kann man nicht pauschalisieren". Bei Staatsereignissen wie der Hochzeit von Charles und Diana 1981 könne "kein vernünftiger Sender der Welt verzichten". Das sollte von Fall zu Fall entschieden werden. Die Hochzeit von Charles und Camilla sei "kein Glamour-Ereignis", der Verzicht also kein großes Opfer, sagte Struve der Tageszeitung "Die Welt".

Der Programmchef kündigte an, er werde die vierteljährlichen Gespräche mit dem ZDF zur Programmkoordination wieder aufnehmen. Eine entsprechende Vereinbarung habe er mit Programmdirektor Thomas Bellut getroffen. Struve betonte: "Ich hoffe, wir finden einen Modus. Wir sind ja Pragmatiker."

(afp)
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