Vorabendprogramm ARD erwägt neue Sendezeiten

München (RPO). Die ARD erwägt, neue Sendezeiten im Vorabendprogramm einzuführen. "Der 18.50-Uhr-Platz ist ein verfluchter Platz", sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres im Interview mit der Nachrichtenagentur ddp bei einer Begehung des neuen "Marienhof"-Sets bei München.

Türkisch für Anfänger
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Foto: AP

Das Erste habe dort schon viele verschiedene Formate wie die Serie "Türkisch für Anfänger", die Stylingshow "Bruce" oder zuletzt "Eine für alle - Frauen können's besser" gezeigt. "Wir haben schon viel ausprobiert, aber nichts hat wirklich funktioniert. Daher müssen wir uns allmählich fragen: Liegt es am Programmangebot oder liegt es an dem Sendeplatz?"

Auch die Nachfolgesendung der gefloppten Vorabendserie "Eine für alle", das neue ARD-Wissensquiz "Das Duell im Ersten", werde es "nicht leicht haben", fürchtet Herres. In der Sendung tritt jeweils ein Prominenter gegen einen Zuschauerkandidaten an, moderiert wird das Vorabend-Quiz von Florian Weber. Zu sehen ist die neue Sendung erstmals am Dienstag (20. Oktober).

"Weber hat Talent, ich glaube an ihn", sagte Herres. Dennoch überlege die ARD, langfristig die Programmstruktur "vielleicht ein bisschen zu verändern". Möglich sei dies ab Mai, wenn "Das Quiz mit Jörg Pilawa" ausläuft. "Vielleicht werden wir dann andere Anfangszeiten einführen", sagte er.

Die vielen Sendungswechsel im Vorabendprogramm machten es nicht einfacher, diesen Sendeplatz zu bespielen. "Wir müssen die Leute erst wieder daran gewöhnen und sagen: Da ist was." Die früher am Abend gezeigten Serien "Verbotene Liebe" (18.00 Uhr) und "Marienhof" (18.25 Uhr) kämen beim Publikum dagegen vergleichsweise gut an.

Dennoch sei es wichtig, auch eine so lange laufende Serie wie "Marienhof" neu zu "pushen". Neue oder wieder zurückgeholte Charaktere, neue Geschichten und ein neuer Handlungsrahmen zeigten bereits Wirkung. "Vom ersten bis dritten Quartal hat die Quote angezogen", berichtete Herres. "Nicht dramatisch, aber die Richtung stimmt." Die neuen Kulissen werden den Zuschauern am Montag (19. Oktober) im Lauf der Serie erstmals ausgiebig vorgestellt. Den alten Hauptaustragungsort, die Einkaufsgalerie des fiktiven Kölner Stadtviertels, hatten die Produzenten im Juni einstürzen lassen.

(DDP/felt)
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