Letzte Sendung mit Barbara Becker und Verona Feldbusch Alfred Biolek: Zum Abschied ein Stuhl mit Räuspertaste

Hamburg (rpo). Zum Abschied betrat ein Überraschungsgast bei Alfred Biolek die Bühne. Fritz Pleitgen, Intendant des Westdeutschen Rundfunks (WDR), versüßte ihm den Abschied mit einem Geschenk: Biolek durfte seinen Stuhl mit der eingebauten "Räuspertaste" mitnehmen. Bei Knopfdruck konnte der Moderator sein Mikrofon ausschalten und sein Hüsteln ausblenden.

Pleitgen bat den 68-jährigen Talkmaster, auf dem Besucherstuhl Platz zu nehmen und übernahm seinerseits den Part des Fragestellers - ganz im Stile Bioleks zückte Pleitgen Karteikärtchen und fragte Bio wie Bio mit ganz simplen Fragen aus: "War's schwer heute abend?" oder: "Warum haben Sie ihre letzte Sendung "Hoffnung" genannt?" - Biolek stand brav Rede und Antwort.

Unter Blitzlichtgewitter und mit seinen Gästen Barbara Becker und Verona Feldbusch im Arm ließ sich der Talkmaster in der Nacht zum Mittwoch um 0.17 Uhr nach zwölf Jahren und 485 Ausgaben "Boulevard Bio" vom Kölner Studio-Publikum feiern. Er strahlte über das ganze Gesicht für die Fotografen. Hinter seiner runden, getönten Brille schimmerten die Augen jedoch ein wenig feucht.

Seinen Abschied versüßte ihm Pleitgen mit einem Geschenk, das auf der Hand lag: Biolek durfte seinen Stuhl mit der eingebauten "Räuspertaste" in der Armlehne mitnehmen. Bei Knopfdruck konnte der gelernte Rechtswissenschaftler, der seine Karriere einst als Justiziar beim ZDF begann, sein Mikrofon ausschalten und damit sein ständiges Hüsteln ausblenden.

Biolek bedankte sich bei seinen "regelmäßigen Zuschauern für ihre Treue" und bei den "gelegentlichen Zuschauern für ihr Interesse" - am Dienstagabend hatten mit 2,34 Millionen Menschen (Marktanteil: 19,9 Prozent) deutlich mehr als sonst eingeschaltet. Zuletzt war das Interesse an "Boulevard Bio" dank der starken Konkurrenz durch Johannes B. Kerner im ZDF abgeflaut.

Vor der Verabschiedung durch seinen Intendanten hatte Biolek recht locker und entspannt mit Boris Beckers Ex-Frau Barbara, Werbe- und TV-Ikone Verona Feldbusch, dem Sänger Thomas Quasthoff und zwei Südafrikanern, die sich im Kampf gegen Aids engagieren, geplaudert. Vor allem bei seinem Talk mit den beiden Südafrikanern war Bioleks Engagement zu spüren, weil der Moderator selbst Repräsentant der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung ist.

Der schwangeren Verona Feldbusch entlockte Biolek, dass ihr Sohn einen lateinamerikanischen Name bekommen werde, dass Lebensgefährte Franjo Pooth auch tatsächlich der Vater sei und dass Verona sich insgesamt drei bis fünf Kinder wünsche. Von Barbara Becker erfuhr er, dass sie nie wieder mit Boris zusammenziehen würde und derzeit einen Freund habe. Thomas Quasthoff gestand, er sei gegenwärtig solo, aber "für alles Schöne offen".

Bioleks Abtritt vom "Boulevard Bio" ist aber nur als Teilrückzug vom Fernsehen zu verstehen. Seine Kochshow "Alfredissimo" werde er gerne weitermachen, wie er seinem Intendanten zum Schluss auch noch einmal versicherte. Der dickste Fisch, den sich der clevere Geschäftsmann Biolek aber an Land gezogen hat, heißt Sandra Maischberger. Denn Biolek wird ab 2. September die Talkshow seiner Nachfolgerin für die ARD mit seiner Firma Pro GmbH produzieren.

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