Berlin Alexandra Neldel als "verbotene Frau"

Berlin · Nach der "Wanderhure" ist die Schauspielerin erneut in einer Liebesgeschichte auf Sat.1 zu sehen.

Die Wiener Fotojournalistin und der dunkeläugige, gut aussehende Mann aus dem Morgenland: Die beiden lernen sich auf der Konferenz der arabischen Entwicklungsfonds kennen und verlieben sich ineinander. Kurze Zeit später werden sie ein Paar. Es stellt sich heraus, dass dieser Khalid (gespielt von dem in Kairo geborenen Mido Hamada, "24", "Homeland") Sohn und Erbe eines reichen Scheichs aus den Emiraten ist.

Der Sat.1-Film "Die verbotene Frau" erzählt eine schwierige Liebesgeschichte: In Dubai-City, wohin Verena (Alexandra Neldel) ihrem Freund folgt, beginnen für die beiden kulturell so unterschiedlich Geprägten dann nach heimlicher Heirat massive Probleme. Tradition und Familie des jungen, elitären Arabers stehen dem Glück einer Verbindung mit einer ganz normalen, emanzipierten Mitteleuropäerin entgegen – zumal Khalid, der sein Land eigentlich modernisieren möchte, seit seiner Kindheit seiner muslimischen Cousine Faizah (Maya Henselek) versprochen ist.

Natürlich spielt Regisseur Hansjörg Thurn mit typischen Versatzstücken kultureller Gegensätze zwischen Morgen- und Abendland. Doch geht es in seinem Unterhaltungsfilm weniger darum, vertieftes Verständnis für arabische Kultur und die herkömmliche Stellung der Frau zu vermitteln. Im Blickpunkt steht vielmehr die individuelle Geschichte von zwei Liebenden, die Neldel und Hamada sympathisch verkörpern.

Thurn hat zuvor den Historien-Film "Die Wanderhure" (auch Sat.1) und den Katastrophenfilm "Helden – Wenn dein Land dich braucht" gedreht. Wer meint seine "Verbotene Frau" sei bloß ein Tausend-und-eine-Nacht-Märchen für nach Erotik und Exotik verlangende Frauenherzen, der irrt. Der Liebesfilm ist eher modern-klar als melodramatisch in Szene gesetzt.

Dabei zeigt sich der Respekt vor der andersartigen Lebensweise auch darin, dass die Titelfigur Verena nach drastischen Erfahrungen ohne Bitterkeit in ihr altes, freies Leben nach Wien zurückkehrt. An Khalids Seite hätte sie am Ende wohl nur ein Konkubinen-Dasein als "verbotene Frau" neben der Gemahlin erwarten dürfen. Zur Umrahmung der Romanze fängt die zum Teil in den Souks, den alten Vierteln und der weiten Wüstenlandschaft Marokkos gedrehte Produktion Eindrücke des Orients ein.

"Die verbotene Frau", Sat.1, 20.15 Uhr

(RP/dpa)
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