Kritik an Sendung AfD-Auftritt bei „hart aber fair“ – das sagt Tom Buhrow

Köln · Der Intendant des Westdeutschen Rundfunks hat den Umgang seines Senders mit der AfD in einer umstrittenen „hart aber fair“-Sendung verteidigt. Auch aus den Reihen des WDR-Kontrollgremiums gab es Kritik.

 WDR-Intendant Tom Buhrow.

WDR-Intendant Tom Buhrow.

Foto: dpa/Henning Kaiser

Die Einladung des AfD-Politikers Uwe Junge und die Moderation von Gastgeber Frank Plasberg hatten nach der Sendung von Montag auf Twitter für heftige Kritik gesorgt. „Die Redaktion hat sich die Einladung sehr gut überlegt. Ich stehe auch hinter der Einladung“, sagte Buhrow bei einer Sitzung des Rundfunkrates am Freitag in Köln.

Bei der Talkshow zum Thema „Aus Worten werden Schüsse: Wie gefährlich ist rechter Hass?“ waren neben dem AfD-Vertreter auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU), Irene Mihalic (Grüne), der Journalist Georg Mascolo sowie der Rechtsanwalt Mehmet Daimagüler zu Gast.

„Man muss sich ja nur einmal vorstellen, man hätte eine Sendung gemacht über die Zusammenhänge zwischen rechtsextremen Gedankengut und kriminellen Taten ohne die Seite, die man zur Verantwortung zieht, einzuladen.“ Das wäre journalistisch wertlos, sagte Buhrow.

Auch aus den Reihen des WDR-Kontrollgremiums gab es am Freitag deutliche Kritik an der Sendung. Dabei stand jedoch nicht die Einladung der AfD an sich im Fokus, sondern die als zu nachgiebig empfundene Moderation.

WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn erklärte diesen Stil mit der 4-gegen-1-Besetzung der Talkshow, bei der Uwe Junge auf der anderen Seite des Meinungsspektrums als die anderen vier Gäste gestanden habe. Aufgrund dieser Konstellation habe sich Frank Plasberg als Moderator bewusst zurückhaltend verhalten.

(lukra/dpa)
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