Rudolf Franke kommt aus Sachsen 95-jähriger Artist will "Supertalent" werden

Heidenau (RPO). Eigentlich zeigt er in der Show nur, was er jeden Morgen tut: Sich einen Kaffee einschenken und trinken. Allerdings balanciert Rudolf Franke dafür auf einer Rolle. Und er ist 95 Jahre alt. Der Sachse will Deutschlands neues "Supertalent" werden.

Diese "Supertalente" treten an
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Am Freitag will sich der Artist neben anderen Talenten in der RTL-Show beweisen. Mit dabei ist neben Tänzern, Musikern, Dompteuren, Models und Comedians auch der Lieder furzende Mr. Methan. Die dritte Staffel der Showreihe "Das Supertalent" startet um 20.15 Uhr.

In elf Folgen sucht die Jury, bestehend aus Dieter Bohlen, Sylvie van der Vaart und Bruce Darnell erneut "das spektakulärste Unterhaltungstalent Deutschlands". Nach Angaben des Kölner Senders bewarben sich dieses Jahr mit mehr als 37 000 Menschen so viele Kandidaten wie noch nie zuvor um den Titel.

Auslöser für Artist Rudolf Franke für seinen Schritt vor die Kameras der RTL-Castingshow sei ein 101-jähriger Engländer gewesen, den er im vergangenen Jahr im Fernsehen gesehen habe, sagte der 95-Jährige. Dieser Mann habe ihm Mut gemacht, weiter zu trainieren statt lustlos im Bett zu liegen. "Es lohnt sich, weiter zu kämpfen", betonte Franke.

"In meinem Alter fast unmöglich"

Der 1914 im sächsischen Heidenau geborene Franke wird sich in der Castingshow vor der Jury um Dieter Bohlen auf einem Brett auf einer Rolle balancierend Kaffee einschenken, umrühren und trinken. "Das ist keine große Leistung, aber in meinem Alter fast unmöglich", sagte Franke. Der Auftritt sei aber kein Problem für ihn gewesen, schließlich genieße er seinen Kaffee täglich auf der Rolle.

Auf der "Talentshow"-Bühne ging's aber nicht nur harmonisch zu, meint Franke. "Die Jury war ziemlich ernst. Es passte ihnen nicht, dass ich dort war", meint er. Ein schönes Gefühl sei es nach mehr als 40 Jahren ohne Scheinwerfer dennoch für ihn gewesen.

Franke erzählt, dass er bereits als Kind mit Geräteturnen, Leichtathletik und Schwimmen begann. Später tourte er als Äquilibrist durch Varietétheater in zwölf Ländern. Mit 50 Jahren hängte er seinen Beruf an den Nagel und arbeitete bis zur Rente als Verkäufer. Er habe in seinem Leben schon "unwahrscheinlich viel durchgemacht", den Zweiten Weltkrieg und mehr als zwei Jahre Gefangenschaft erlebt, sagte Franke.

Bei seinen inzwischen verstorbenen Freunden hat er mit ansehen müssen, wie sie von Jahr zu Jahr abbauen. "Das kommt auch auf mich zu. Das ist ein harter Kampf, denn ohne Schmerzen kann man wohl nicht älter werden", sagte der rüstige Rentner. Im Moment sei er zufrieden und fühle sich gut. Er wolle weiterhin seine täglichen Turnübungen absolvieren. Zusätzlich fährt er nach wie vor Fahrrad, geht schwimmen und in die Sauna. "Es klappt alles noch prima. Niemand schätzt mich auf 95."

(DDP/top)
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