30 Jahre "RTL Aktuell" Von Merkel-Interviews bis Hängematten für Meerschweinchen

Köln · Ein bisschen mehr Buntes, ein paar mehr Tierbabys: "RTL Aktuell" macht manche Dinge anders als andere Nachrichtensendungen - und ist damit ziemlich erfolgreich. An diesem Donnerstag feiert das Format seinen 30. Geburtstag.

Bilder aus 30 Jahren "RTL Aktuell"
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Ein bisschen mehr Buntes, ein paar mehr Tierbabys: "RTL Aktuell" macht manche Dinge anders als andere Nachrichtensendungen - und ist damit ziemlich erfolgreich. An diesem Donnerstag feiert das Format seinen 30.
Geburtstag.

Hängematten für Meerschweinchen, Merkel-Interviews oder autonome Drohnentaxis: In 20 Minuten kann es bei "RTL Aktuell" um fast alles gehen. An diesem Donnerstag feiert die Nachrichtensendung ihren 30. Geburtstag. Genauso lange balanciert "RTL aktuell" auch schon zwischen bunten Verbraucherinfos und politischer Berichterstattung - und wurde damit zum erfolgreichsten Nachrichtenformat im deutschen Privatfernsehen.

Es gibt wohl kaum jemanden, der eine Meldung über Eisbärenbabys seriöser transportieren könnte als Peter Kloeppel. Seit 1992 moderiert der studierte Agrarwissenschaftler die Sendung, bis 2014 war er auch RTL-Chefredakteur. Im März landete er in einem Forsa-Ranking der vertrauenswürdigsten Nachrichtenmoderatoren hinter Claus Kleber (ZDF) auf Platz zwei.

Mehr als 1,1 Millionen Fans auf Facebook

Das Konzept der Sendung habe sich seit 1988 nicht groß verändert, sagt Kloeppel. "Wir wollten auch damals eine Nachrichtensendung machen, mit der wir die Menschen über alles Wichtige informieren, vor allem natürlich über die zentralen politischen Ereignisse. Aber wir haben heute wie vor 30 Jahren auch Meldungen in der Sendung, die ganz unmittelbar die Lebenswirklichkeit der Zuschauer berühren." Dadurch unterscheide sich die Sendung von der ARD-"Tagesschau" (seit 1952 auf Sendung) oder der "heute"-Sendung im ZDF (seit 1963 im Programm).

Doch auch bei "RTL Aktuell" blickt man nach 30 Jahren auf eine veränderte Medienlandschaft. Als Reaktion auf Fake News, die sich in den vergangenen Jahren immer stärker in den sozialen Netzwerken verbreitet haben, gibt es seit zwei Jahren ein Verifikationsteam.

Facebook ist Kloeppel zufolge trotz der Datenaffäre für den Sender unerlässlich. Dort und auf Instagram produzieren die Macher der Sendung eigene Beiträge. Allein auf Facebook hat "RTL Aktuell" mehr als 1,1 Millionen Fans. "Aber wir müssen uns darauf verlassen können, dass mit den Daten, die bei Facebook aufgenommen werden, richtig umgegangen wird", sagt Kloeppel. "Ich selbst gehe auch davon aus, dass man bei Facebook nach den jüngsten Enthüllungen vieles tut, um Missbrauch weiter einzudämmen."

Alles fing 1988 mit Hans Meiser an

Dass sich viele Menschen ausschließlich über das Internet mit Nachrichten versorgen, sei ein Ansporn für die eigene Arbeit: "Wir sind kein flüchtiges Push-Nachrichten-Medium, sondern ordnen komplexe Themen ein, liefern Hintergründe, bieten Orientierung."

2017 lag "RTL Aktuell" bei den Zuschauerzahlen auf Platz drei hinter den beiden öffentlich-rechtlichen Konkurrenten: Durchschnittlich schalteten ab 18.45 Uhr 3,06 Millionen Menschen die Sendung ein (Marktanteil: 14,3 Prozent). Besonders gut war die Quote bei den jüngeren Zuschauern zwischen 14 und 59 Jahren.

Angefangen hat die Sendung 1988 mit Hans Meiser. Seit 1992 moderiert Kloeppel mit Ulrike von der Groeben, die für den Sport verantwortlich ist. 1994 kam der Meteorologe Christian Häckl ins Team. Obwohl Kloeppel inzwischen von Maik Meuser (seit 2016) und Charlotte Maihoff (seit 2017) entlastet wird, denkt er nicht ans Aufhören. Sein Vertrag endet 2020. Er könnte sich aber vorstellen, weiterzumachen.

(das/dpa)
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