TV-Trend 2006 kommen noch mehr Telenovelas

Frankfurt/Main (rpo). Die Telenovelas im deutschen Fernsehen entwickeln sich nach Ansicht von UFA-Chef Wolf Bauer zu einem "nachhaltigen Trend". Im nächsten Jahr werden bei den Sendern sechs bis acht Telenovelas laufen werden, vermutete Bauer gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

 "Verliebt in Berlin": Die derzeit erfolgreichste Telenovela in Deutschland.

"Verliebt in Berlin": Die derzeit erfolgreichste Telenovela in Deutschland.

Foto: SAT.1

Das Format befriedige tiefe Bedürfnisse von Mehrheiten in der Zuschauerschaft, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der größten deutschen Fernsehproduktionsfirma. Der Erfolg dieses Formats sei "Ergebnis eines Megatrends". Mit der negativen Entwicklung der ökonomischen Verhältnisse seit 2000 sei auch ein zunehmendes Bedürfnis nach Weltflucht entstanden. Die Menschen suchten nach Möglichkeiten, "in eine märchenhafte Welt einzutauchen, sich zumindest eine Zeitlang von den Nöten und Sorgen des Alltags zu befreien".

Nach den Worten von Bauer ist die UFA mit allen Sendern im Gespräch, um für jeden ein eigenes Konzept entsprechend dem Senderprofil zu entwickeln. Alle Telenovelas, an denen gegenwärtig gearbeitet werde, seien eigene Entwicklungen, für die es auch einen Markt in anderen europäischen Ländern gebe.

Das ZDF hatte im November 2004 mit "Bianca - Wege zum Glück" die erste deutsche Telenovela gestartet. Ab Anfang August produziert der Sender einen zweiten abgeschlossen TV-Liebesroman mit dem Titel "Julia - Wege zum Glück". Sat.1 begann im Februar dieses Jahres mit der Ausstrahlung von "Verliebt in Berlin". Telenovelas erzählen nach lateinamerikanischem Vorbild eine schlichte Liebesgeschichte mit allerlei Tragik, Romantik und Träumereien und sind in der Regel auf etwa 200 Folgen angesetzt.

(afp)
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