Atlanta Familie dementiert Bobbi Kristinas Tod

Atlanta · Ihr Vater Bobby Brown kritisiert die US-Medien. Die Spekulationen über den Zustand seiner Tochter reißen nicht ab.

Knapp zwei Wochen, nachdem Bobbi Kristina Brown regungslos in einer Badewanne gefunden wurde, ist weiter unklar, wie es ihr geht. Die Spekulationen reichen von einer baldigen Genesung bis zum nahenden Tod der 21-Jährigen. Zuletzt meldeten US-Medien, dass die Familie die lebenserhaltenden Geräte am dritten Todestag ihrer Mutter Whitney Houston, die am 11. Februar 2012 gestorben war, abschalten wolle. Vater Bobby Brown wies dies gestern zurück und übt harsche Kritik an der Presse. "Der Wunsch, Erste zu sein, hat das Urteilsvermögen vieler Reporter vernebelt, und sie haben auf Sorgfalt verzichtet", hieß es in einer Mitteilung vom Dienstag (Ortszeit). "Diese unwahren Meldungen sind ungeheuerlich, falsch, und wir werden uns zu gegebener Zeit damit befassen", schrieb die Familie.

Bobbi Kristina war Ende Januar regungslos in einer Wanne gefunden worden - genau wie drei Jahre zuvor ihre Mutter. Seitdem liegt die junge Frau im Koma. Wie es ihr geht, darüber gibt es keine verlässlichen Informationen. Bobbi Kristinas Tante Leolah Brown, Schwester von Bobby Brown, äußerte sich vage in einem Interview mit dem TV-Sender Fox 5 Atlanta. Darin behauptet sie, dass ihre Nichte ihre Augen bewege und die Ärzte sagten, sie sei "auf dem Weg der Besserung". Damit widerspricht sie Gerüchten, die 21-Jährige sei bereits kurz nach ihrer Einlieferung ins Fulton Hospital in Atlanta hirntot gewesen. Das hatten zuvor "TMZ" und die "New York Post" berichtet.

Auch die Umstände des Vorfalls sind weiter ungeklärt. "Die Untersuchungen dauern an", sagte ein Polizeisprecher gegenüber Fox 5 Atlanta. "Wir können noch nicht sagen, ob sie zu einer Anklage führen oder nicht." Der Sender CNN hatte gemeldet, dass Browns Körper Verletzungen aufweise, "für die es Erklärungsbedarf gibt". Der Sender bezieht sich dabei auf Ermittler, ohne Details zu nennen. Zunächst waren die Behörden von einem medizinischen Vorfall ausgegangen. Mehr öffentliche Informationen solle es nicht geben, teilte ein Anwalt mit.

Laut "Radar online" war Bobbi Kristina vor zwei Jahren schon einmal in ihrem Zuhause bewusstlos zusammengebrochen. Das Onlineportal beruft sich auf eine Polizeiakte. Damals hatte sie Browns Freund, Baseball-Profi Nick Gordon (24), genau wie im aktuellen Fall gefunden und den Notarzt alarmiert. Doch diesmal ist Gordon ins Visier der Ermittler geraten. Grund dafür sind Spekulationen, er könnte für die Verletzungen der 21-Jährigen verantwortlich sein, nachdem es in der Vergangenheit gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen den beiden gegeben haben soll.

Gordon ist wegen Drogenmissbrauchs, Waffenbesitzes und Körperverletzung schon öfter mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Dabei schien Anfang Januar alles gut zu laufen. Bobbi Kristina hatte via Twitter mitgeteilt, sie sei "glücklich verheiratet". Sie stellte auf der Seite ein Foto von zwei Händen mit Eheringen dazu. Zahlreiche US-Medien spekulierten über eine heimliche Hochzeit der beiden. Sie waren seit Juli verlobt. Ihre Liebesbeziehung sorgte immer wieder für Schlagzeilen. Nick war mit Bobbi gemeinsam aufgewachsen, sie sind nicht biologisch verwandt. Zeitweise hieß es in Medienberichten, dass Gordon als Junge von Whitney Houston adoptiert worden sei. Bobbi wies das wiederholt zurück.

Whitney Houstons einziges Kind stammt aus der 2007 geschiedenen Ehe mit Bobby Brown. Die Sängerin war 2012 im Alter von 48 Jahren in einem Hotelzimmer in Los Angeles gefunden worden. In den vergangenen Tagen war auch ihre Mutter Cissy (81) an das Krankenbett ihrer Enkelin Bobbi Kristina gekommen.

(RP)
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