Männer in Schweiz aufgegriffen Fall Tom und Sonja: Tatverdächtige gefasst

Düsseldorf (rpo). Nach Angaben der Aachener Polizei sind die beiden mutmaßlichen Mörder von Tom und Sonja in der Schweiz gefasst worden.

Die Schweizer Polizei stoppte das Fluchtauto mit dem 28-jährigen Markus W. und dem 33-jährigen Markus L. aus Eschweiler am Donnerstagmorgen auf einer Raststätte der Autobahn 2 im Kanton Solothurn. Sie leisteten keinen Widerstand und wurden einem Untersuchungsrichter vorgeführt.

Die Aachener Staatsanwaltschaft beantragte die Auslieferung der Männer aus Eschweiler. Eine Sprecherin des Bundesamtes für Justiz in Bern erklärte, falls die beiden nichts gegen eine formlose Auslieferung einzuwenden hätten, könnten sie noch am Donnerstag der deutschen Polizei übergeben werden.

Gegen die Männer aus Eschweiler war am Mittwoch Haftbefehl ergangen und eine internationale Fahndung ausgelöst worden. Der gesuchte schwarze Fiat Punto mit Aachener Kennzeichen war mehreren Augenzeugen aufgefallen, die bei der Polizei anriefen. Wie die Kantonspolizei weiter mitteilte, erreichten Polizeiautos das gesuchte Fahrzeug kurz vor dem Belchentunnel beim Rastplatz Eggberg. Die Beamten geleiteten den Fiat zum Rastplatz und nahmen die beiden Männer fest. Anhand der Ausweispapiere wurden sie eindeutig identifiziert, wie die Aachener Polizei erklärte.

Die Tatverdächtigen wohnen in der Nähe des früheren Zechengeländes in Eschweiler-Bergrath. Dort waren die neunjährige Sonja und der elfjährige Tom am Sonntag, 30. März, ihren Mördern in die Hände gefallen. Die Polizei geht von einem Sexualdelikt aus. Der Junge war einen Tag nach seinem Verschwinden auf einem Waldparkplatz erwürgt aufgefunden worden. Das tote Mädchen wurde am Sonntag, 6. April, in einem Wald bei Euskirchen in der Eifel entdeckt. Sonja wurde erdrosselt.

Als wichtigste Beweise hat die Polizei Fingerabdrücke und DNA-Spuren der Mörder. Der Sprecher der Aachener Staatsanwaltschaft, Alexander Geimer, sagte, es gebe weitere Verdachtsgründe, die aber noch nicht öffentlich gemacht werden sollten. Ob die beiden Männer ihre Opfer kannten, steht noch nicht fest. Einer der Tatverdächtigen soll wegen Sexualstraftaten in Erscheinung getreten und exhibitionistisch veranlagt sein.

Der Durchbruch bei den Ermittlungen der 80-köpfigen Mordkommission kam am Mittwoch sehr plötzlich. Aus den 1.400 Hinweisen aus der Bevölkerung habe sich eine Spur gegen konkrete Personen verdichtet, sagte Geimer. Diese führte zur Identifizierung eines Fingerabdrucks. Der für Donnerstag geplante Massengentest von 2.000 Männern aus Eschweiler wurde kurzfristig abgesagt.

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