Acht "Knackis" weiterhin flüchtig Fahndung jetzt europaweit

Wilhelmshaven/Hannover (dpa). Nach dem Ausbruch von neun Osteuropäern aus dem Untersuchungsgefängnis Wilhelmshaven suchte die Polizei am Montagnachmittag europaweit nach dem Großteil der Gruppe. Ein Häftling war bereits rund 14 Stunden nach dem Ausbruch am späten Sonntagabend festgenommen worden.

Dem Vernehmen nach gab es zudem eine weitere Festnahme, die die Polizei jedoch nicht bestätigte. Drei der neun Ausbrecher waren nach Polizeiangaben wegen Bandendiebstahls rechtskräftig verurteilt, den anderen drohte aus dem gleichen Grund ein Prozess. Fünf sollen "typischen Rumänenbanden" angehört haben.

Die Polizei fahndet europaweit nach den Ausbrechern. Oft versuchten diese Leute, so schnell wie möglich in ihre Heimatländer zu gelangen, sagte ein Sprecher der Polizei Oldenburg. Ein 23-jähriger Rumäne hatte unter anderem mit einem Löffel ein Loch in die Zellenwand gekratzt und dann die Steine herausgebrochen. Zusammen mit einem Komplizen überwältigte er die beiden 48 und 49 Jahre alten wachhabenden Beamten und befreite sieben andere Gefangene.

Sie flüchteten in den Autos der Vollzugsbeamten. Nach einem Unfall mit einem gestohlenen Fahrzeug hatten Beamte am Sonntagabend einen der Rumänen am Sandkruger Bahnhof der Gemeinde Hatten (Landkreis Oldenburg) gefasst. Rund 50 Beamte und Suchhunde sowie ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera waren zeitweise an der Fahndung beteiligt.

Trotz des filmreifen Ausbruchs mit "leichtem Besteck" soll das Untersuchungsgefängnis nach Angaben des Justizministeriums nicht geschlossen werden. Landesjustizminister Wolf Weber (SPD) hält die niedersächsischen Haftanstalten auch nach dem Massenausbruch für sicher. "Niedersachsens Gefängnisse sind beständig in ihrer Sicherheit verbessert worden", sagte er der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Wir haben eine abnehmende Zahl von Ausbrüchen. Es gibt heute sehr viel weniger als noch vor fünf oder zehn Jahren."

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort