"In diesem Jahr sieht es noch düsterer aus" Experten: Schon 100 Fälle menschlichen Rinderwahns

London (rpo). Britische Ärzte haben bereits in 100 Fällen in Großbritannien menschlichen Rinderwahn diagnostiziert. Die neue Form der tödlichen Creutzfeldt-Jakob- Krankheit (nCJD)wird durch den Vezehr von BSE-verseuchtem Rindfleisch ausgelöst, kann aber erst nach dem Tod des Menschen erkannt werden.

Bei einer Pressekonferenz in London sagten Professor Roy Anderson vom Imperial College und sein Kollege Professor Peter Smith am Donnerstag: „Wir haben jetzt 100 Fälle.“ Anderson und Smith gehören dem Regierungsausschuss zur Erforschung von BSE sowie der menschlichen Form von Rinderwahnsinn an.

Als wahrscheinlicher Verursacher von nCJD gilt der Verzehr von BSE-verseuchtem Fleisch. Die Gehirnkrankheit kann erst nach dem Tod des Opfers endgültig diagnostiziert werden.

Das Gesundheitsministerium hatte Anfang Mai mitgeteilt, es gebe 99 "definitive und wahrscheinliche" Fälle der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit. Sechs der Opfer waren damals noch am Leben. Nach Angaben von Smith ist jetzt ein neuer Fall hinzugekommen. Nähere Angaben darüber, ob die betroffene Person bereits tot ist, oder Symptome der Krankheit zeigt, könne er nicht machen.

„Die Entwicklung im vergangenen Jahr war schlimm genug, und in diesem Jahr sieht es noch düsterer aus“, sagte er. Nach seinen Angaben wird es noch lange dauern, bis eine verlässliche Aussage über das Ausmaß der Krankheit gemacht werden könne. „Tatsache ist, die Zukunft ist unsicher“, erklärte Smith.

Im vergangenen Jahr wurden in Großbritannien 28 Fälle der menschlichen Version von Rinderwahnsinn registriert. In diesem Jahr sind einschließlich dem von Smith genannten neuen Opfer bereits 16 „definitive oder wahrscheinliche“ Erkrankungen gemeldet worden.

(RPO Archiv)
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