Sydney Expeditions-Teilnehmer singen sich warm

Sydney · Mit einem musikalischen Gruß melden sich die Passagiere der im Eis eingeschlossenen "Shokalskiy".

Die Passagiere der "MV Akademik Shokalskiy" lassen sich die Laune nicht vermiesen: Mit einer Videobotschaft meldete sich eine Delegation pünktlich zum neuen Jahr von dem im Polareis eingeschlossenen Forschungsschiff. Gut gelaunt und stimmgewaltig präsentieren sich die Festsitzenden. "Viel Schnee, viel Eis, aber die Pinguine sind sehr nett", singen sie in einem eigens gedichteten Song.

Vergebens warten die Teilnehmer der Antarktis-Expedition seit über einer Woche auf ihre Rettung. Die Zeit vertreibe man sich mit Feiern und Dichten, so Expeditionsleiter Chris Turney. Arbeit stand auch auf dem Programm, wie Turney um kurz vor Mitternacht New Yorker Zeit bei der Übertragung der Silvesterfeier am Times Square im US-Sender CNN berichtete: Die Passagiere stiegen am Silvestertag gemeinsam aufs Eis, um einen Landeplatz für einen Hubschrauber neben dem Schiff platt zu stampfen – auch davon haben sie ein Video ins Internet gestellt. Die Mühe war aber zunächst umsonst, das Wetter spielte für eine Luftrettung nicht mit.

"Warm und regnerisch hier, das Eis bricht ein bisschen", twitterte Turney gestern. An Bord der "Shokalskiy" sind neben der 22-köpfigen Crew 54 Wissenschaftler und Touristen. Eigentlich sollte das Schiff am 6. Januar wieder in Neuseeland ankommen. Ein plötzlicher Wetterwechsel aber setzte die "Shokalskiy" im Packeis fest. Weil australische, chinesische und französische Eisbrecher es nicht schafften, eine Passage durch das Eis zu brechen, sollen die Passagiere nun ausgeflogen werden. Nur die Crew soll an Bord bleiben.

"Das Essen ist gut", singen die Passagiere in ihrem Silvester-Song, und weiter: "Ein großer Mist, dass wir hier immer noch festsitzen."

(RP)
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