Bochum Ex-Staatsminister bestätigt "Geheimfonds" für Mauss

Bochum · Im Steuerprozess gegen Ex-Geheimagent Werner Mauss hat Ex-Staatsminister im Kanzleramt, Bernd Schmidbauer (CDU), die Existenz eines Geheimfonds bestätigt. Daraus habe Mauss seine Operationen finanziert, sagte der 77-Jährige als Zeuge vor dem Bochumer Landgericht aus. Das Geld sei intern als "internationale Reserve" bezeichnet und von anderen Staaten eingezahlt worden. Genaue Angaben über die Einrichtung und Kontrolle könne er aber nicht machen.

Mauss selbst habe seit 1991 kein Geld mehr von der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Es seien auch keine Verträge mehr mit ihm abgeschlossen worden. Man habe allerdings kooperiert. "Ich habe ihm vertrauen können", sagte Schmidbauer, "aber seine Wege haben sich uns nicht erschlossen". Deshalb könne er auch nichts über Zu- und Abflüsse aus dem Geheimfonds sagen. "Es gab keine Möglichkeit von deutscher Seite auf die Verwendung der Gelder Einfluss zu nehmen." Dass es gar keine Kontrolle gegeben hat, könne er sich aber nicht vorstellen.

Die Staatsanwaltschaft wirft Mauss vor, Steuern in Millionenhöhe hinterzogen zu haben. Dieser beteuerte seine Unschuld. Bei dem auf Konten in Luxemburg und Panama deponierten Geld handele es sich ausschließlich um die von Schmidbauer genannte "internationale Reserve", die er seit den 1980er Jahren treuhänderisch verwaltete.

(dpa)
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