Reykjavik Erneut Eruption am Bárdarbunga

Reykjavik · In Island galt wegen des aktiven Vulkans vorübergehend die Alarmstufe Rot.

Nach einer neuen Eruption am Vulkan Bárdarbunga in Island hatten die Behörden vorübergehend die höchste Alarmstufe Rot ausgerufen und in der Umgebung des Berges ein Flugverbot verhängt. Aus einem etwa 1,5 Kilometer langen Riss nördlich des Gletschers Vatnajökull trete Lava aus, sagte der Seismologe Martin Hensch. "Es ist ein sehr leichter Ausbruch", betonte er. Bereits am Freitag hatte zeitweise die höchste Sicherheitsstufe gegolten.

Alarmstufe Rot bedeutet, dass ein Vulkanausbruch unmittelbar bevorsteht oder im Gange ist und ein großer Ascheausstoß für möglich gehalten wird. Eine Aschewolke, die den Flugverkehr ernsthaft beeinträchtigen könnte, habe sich bislang aber nicht gebildet, erläuterte der Wissenschaftler weiter.

Das Flugverbot wurde für ein kleines Gebiet rund um den Vulkan verhängt. Es gelte nur bis zu einer Höhe von rund 1800 Metern und beeinträchtige nicht die kommerziellen Flugrouten, sagte ein Sprecher der Luftfahrtbehörde. Die Flughäfen des Landes blieben geöffnet. Am Abend wurde die Alarmstufe wieder auf Orange herabgestuft.

Der Lavastrom sei etwa drei Kilometer lang, einen Kilometer breit und einige Meter dick, erläuterte der Forscher Hensch. "Solange der Strom den Gletscher nicht erreicht, ist die Wahrscheinlichkeit für Dampfexplosionen und starken Ascheausstoß nicht sehr groß." Ein Überwachungsflug, der exakte Daten liefern könnte, sei wegen schlechten Wetters nicht möglich.

Der Bárdarbunga ist einer der größten Vulkane der Welt und gehört zu den 30 aktiven Vulkanen auf Island. Im Jahr 2010 waren beim Ausbruch des isländischen Gletschervulkans Eyjafjallajökull so große Aschemengen in den Luftraum geschleudert worden, dass der Flugverkehr in weiten Teilen Europas tagelang zum Erliegen kam.

(dpa)
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