Noch keine Bestätigung des Auswärtigen Amts Entführter Deutscher in Jemen freigelassen

Sanaa (rpo). Der vor zweieinhalb Wochen in Jemen entführte deutsche Student ist nach Angaben der Behörden des arabischen Landes freigelassen worden.

Wie Nadschi el Sufi, der Gouverneur der ostjemenitischen Provinz Marib, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AP mitteilte, soll der Deutsche am (morgigen) Donnerstag der deutschen Botschaft in Sanaa übergeben werden. Das Auswärtige Amt in Berlin konnte die Nachricht am Mittwochabend zunächst weder bestätigen noch dementieren.

Der Entführte sei offenbar in guter körperlicher Verfassung, erklärte das Büro des Gouverneurs. Der Arabistik-Student aus Baden-Württemberg war am 26. Mai in der jemenitischen Hauptstadt von Mitgliedern des Saijdi-Stammes verschleppt worden. Um die Freilassung des 22-Jährigen hatte sich der Chef des einflussreichen Chaulan-Stammes, Scheich Mohammed el Gader, als Vermittler bemüht. Die Entführer verlangten die Freilassung von sechs als Banditen verurteilten Stammesangehörigen, denen nach islamischem Recht eine Hand abgehackt werden soll.

Die Stämme in Jemen entführen häufig Ausländer - oft, um bessere Lebensbedingungen zu fordern. Die Geiseln werden nach den Regeln der orientalischen Gastfreundschaft meist gut behandelt. Bei einem Befreiungsversuch der Streitkräfte waren 1998 jedoch vier Geiseln ums Leben gekommen.

(RPO Archiv)
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