Kairo Egyptair-Flugschreiber geborgen

Kairo · Ein Spezialschiff hat den Stimmenrekorder aus dem Cockpit gefunden.

Rund einen Monat nach dem Absturz der Egyptair-Maschine über dem Mittelmeer ist der Stimmenrekorder des Jets geborgen worden. Das Gerät sei beschädigt, teilte die Untersuchungskommission in Kairo mit. Allerdings sei mit dem Datenspeicher der wichtigste Teil des Rekorders gesichert worden. Eine Blackbox liefert wichtige Informationen zur Aufklärung von Flugunfällen. Sie besteht aus dem Daten- und dem Stimmenrekorder, der unter anderem die Gespräche der Piloten aufzeichnet. Ein zweiter Flugschreiber von Flug MS804 wird nach wie vor gesucht.

Die Ermittler erhoffen sich von dem Stimmenrekorder neue Erkenntnisse zu der bisher ungeklärten Absturzursache. Der Airbus A320 war am 19. Mai mit 66 Menschen an Bord auf dem Weg von Paris nach Kairo über dem östlichen Mittelmeer abgestürzt. Kurz nach Verlassen des griechischen Luftraums sackte sie auf 4600 Meter laut der Regierung in Athen ab und verschwand dann vom Radar. Schon kurz nach dem Absturz mutmaßten die ägyptischen Behörden, dass es sich um einen Terroranschlag gehandelt haben könnte. Dies sei wahrscheinlicher als ein technischer Defekt, hieß es. Allerdings ist die Faktenlage undurchsichtig. Durchgesickerte Flugdaten deuteten darauf hin, dass ein Sensor in den letzten Augenblicken des Fluges Rauch in einer Toilette und Defekte in zwei Cockpit-Fenstern entdeckte.

Die Untersuchungskommission hatte bereits am Mittwochabend mitgeteilt, dass das Spezialschiff "John Lethbridge" im Mittelmeer an mehreren Stellen Wrackteile gefunden habe. Den Ermittlern seien erste Bildaufnahmen von einem Fundort übermittelt worden. Bislang waren von der Maschine nur kleine Wrackteile entdeckt worden. Eine Karte zu den gefundenen Überresten des Airbus A320 soll dabei helfen. Die Untersuchungskommission geht davon aus, dass der Flugschreiber noch bis Ende nächster Woche Signale sendet.

(dpa)
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