Berlin Duo Rosenstolz trennt sich vorerst

Berlin · AnNa R. und Peter Plate wollen sich nach 20 gemeinsamen Jahren verändern.

Das Ende war vorauszusehen: Schon länger war es still geworden um das Duo AnNa R. (42) und Peter Plate (45) alias Rosenstolz. Zur Echo-Verleihung im März kamen sie nicht, auch über eine Trennung wurde schon spekuliert. Kurz vor Weihnachten kommt nun die Nachricht auf der Homepage der Band: Die beiden "lassen für den Moment los". Das Duo Rosenstolz geht also vorerst getrennte Wege.

Erst im vergangenen Jahr hatte sich das Duo mit einem Comeback-Album nach Plates erschöpfungsbedingter Pause zurückgemeldet. "Wir sind am Leben", hieß es, bezogen auch auf Plates Burnout, der öffentliche Auftritte unmöglich gemacht hatte. Der 45-Jährige war lange Zeit nicht mehr dazu in der Lage, eine Bühne zu betreten.

Begonnen hat die Geschichte der Band Anfang der 90er Jahre bei Proben in Plates Küche und einem Konzert vor 30 Besuchern in einer Berliner Galerie. Die beiden waren Lieblinge der Subkultur, später eroberten sie den Massenmarkt, gewannen Echos, Gold und Platin. Popschlager-Hymnen wie "Gib mir Sonne" und "Ich bin ich (Wir sind wir")" prägten den Sound der Nuller Jahre. Bei den Konzerten sangen Fans vom ersten bis zum letzten Lied mit. Im Publikum tummelte sich auch mal Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit.

Der Abschied ist überbordend vor Gefühl: "Wenn man 20 Jahre so intensiv gemeinsam durch Höhen und Tiefen gegangen ist, kann es sein, dass irgendwann der Wunsch nach neuen Abenteuern immer lauter wird", erklären sie. "Wir haben viel miteinander geredet, gelacht und geweint, und wir haben festgestellt, dass uns so viel verbindet und wir zusammen so viel erlebt und erreicht haben, dass es jetzt der schönste Moment ist, einander Raum zu geben. Raum, diese Abenteuer einmal getrennt voneinander zu erleben." Eine Flut von Kommentaren gab es dazu auf der Facebook-Seite der Band: "gefällt mir nicht ... wirklich schade" und "Das können die doch nicht machen".

Aus dem Umfeld von Rosenstolz war zu hören, dass hinter den Kulissen kein Streit herrschte, sondern die Musiker eine Veränderung wollten. Es sei keine Auflösung, und eine spätere Zusammenarbeit sei nicht ausgeschlossen. In der Versenkung verschwinden will die Band nicht: "Natürlich sind wir nicht weg – ihr werdet von uns hören, laut oder leise, hier oder da, denn ohne Musik geht es bei uns doch gar nicht!"

(dpa)
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