Schweres Zugunglück in Japan Drei Tote bei Bahnzusammenstoß

Tokio (dpa). Bei einem schweren Zugunglück in der U-Bahn in Tokio sind im Berufsverkehr am Mittwoch morgen drei Fahrgäste getötet und mindestens 31 verletzt worden. Das Unglück ereignete sich außerhalb des Tunnelsystems, über der Erde in der Nähe des Bahnhofs Nakameguro in der japanischen Hauptstadt.

Die Bahnlinie ist eine der am stärksten genutzten Verkehrsverbindungen Tokios. Sie wird täglich von mehr als einer Million Menschen benutzt. Ein Anschlag wurde ausgeschlossen. Nach Angaben der Polizei kam es zu dem Unglück etwa 150 Meter vor dem Bahnhof. Unmittelbar nach der Ausfahrt aus einem Tunnel entgleiste der letzte Wagen des einen Zuges und rammte eine entgegenkommende U-Bahn auf dem Nachbargleis. Bei der Kollision wurde ein Teil des entgleisten Zuges aufgerissen.

In der Bahn, die aus den Schienen sprang, befanden sich etwa 240 Fahrgäste, der andere Zug war vollbesetzt mit rund 1 300 Pendlern, teilte die U-Bahn-Behörde mit. Die Ermittlungen nach der Unglücksursache wurden aufgenommen. Erste Berichte von einer Explosion in einer der beiden Züge wurden nicht bestätigt. Der Leiter der nationalen Katastrophenschutzbehörde, Tadao Ando, schloss einen Anschlag jedoch aus. Da Zugunglücke in Japan relativ selten sind, schockierte das Unglück vom Mittwoch die gesamte Nation.

Alle Fernsehsender und Radiostationen berichteten in großem Unfang vom Ort des Geschehens. Die letzten größeren Zugunglücke in Japan gab es 1991 und 1988. Zu einem Zusammenstoß zweier Züge kam es 1991 in Zentral-Japan. Dabei wurden 42 Menschen getötet, 614 wurden verletzt. Bei einem Unglück in Tokio fuhr 1988 ein Zug auf einen zweiten auf. Zwei Menschen starben, 113 wurden verletzt.

(RPO Archiv)
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