Vulkan Mayon auf den Philippinen gibt keine Ruhe Dörfer versinken im Ascheregen

Manila (dpa). Fast eine Woche nach seinem ersten Ausbruch gibt der Vulkan Mayon auf den Philippinen weiterhin keine Ruhe und spuckt immer mehr Asche auf die Dörfer der Gegend. Nach Angaben des vulkanologischen Instituts in Manila schleuderte der Berg am Mittwoch erneut stundenlang glühende Gesteinsbrocken und Rauch bis zu 14 Kilometer in den Himmel.

Fast 65 000 Menschen brachten sich bis zum Mittwoch vor dem Mayon in Sicherheit, der sich am vergangenen Donnerstag nach jahrelanger Ruhe zurückgemeldet hatte. Auf Orte im Umkreis von zwölf Kilometern um den Berg legte sich eine rund drei Zentimeter dicke, schwefelhaltige Staubschicht. Wegen angekündigter Regenfälle befürchten die Behörden Schlammlawinen. "Wir prüfen, welche Gegenden von solchen Abgängen am schwersten betroffen sein könnten", sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzes der Provinz Albay, rund 330 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila.

Auch am Mittwoch waren mehr als eine Millionen Menschen in mindestens 33 Orten in der Region ohne Strom, nachdem der Ascheregen Kurzschlüsse an mehreren Hochspannungleitungen verursacht hatte. Mitarbeiter des staatlichen Stromversorgers wuschen dicke Staubschichten von den Isolatoren der Leitungen. US-Soldaten begannen unterdessen mit der Vorbereitung von Hilfsmaßnahmen für die Bevölkerung. Sie wollen unter anderem Wasserfilter installieren, nachdem das Trinkwasser durch Vulkanasche größtenteils verschmutzt ist.

Amerikanische Truppenteile halten auf dem Archipel derzeit eine Übung mit der philippinischen Armee ab. Experten des vulkanologischen Instituts erneuerten ihre Warnung vor neuen gefährlichen Ausbrüchen, weil Messinstrumente weiterhin starke Aktivität im Innern des Bergs registrieren. Die Eruptionen des 2 462 Meter hohen Vulkans seit Donnerstag haben inzwischen die Wucht der Ausbrüche der vorangegangenen Aktivitätsphase von 1993 übertroffen. Damals starben 70 Menschen. Beim bisher verheerendsten Ausbruch 1814 waren etwa 1 300 Menschen ums Leben gekommen.

(RPO Archiv)
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