Modern, klassizistisch, antik Die schönsten Konzert- und Opernhäuser der Welt
Das Königliche Theater (Kopenhagen, Dänemark)
Das Königlich Dänische Theater befindet sich seit 1748 am Kongens Nytorv, dem größten Platz in Kopenhagens Innenstadt. Ursprünglich war es als Theater für den König vorgesehen, das öffentlich zugänglich sein sollte. Das Theater etablierte sich im Laufe der Jahrzehnte als Multitheater mit Schauspiel, Oper, Ballett und Konzerten unter einem Dach.Nach der Abschaffung des Königreichs 1849 wurde das alte Theater abgerissen und ein neues von den Architekten William Dahlerup und Ove Pedersen entworfen, das am 15. Oktober des Jahres eingeweiht wurde. 2005 wurde ein neues Opernhaus und 2008 ein neues Schauspielhaus errichtet, das alte Theater aus dem Jahr 1849 ist der älteste Teil des Gebäudes. Die verschiedenen Vorstellungen können von rund 1.600 Besuchern verfolgt werden.
Opernhaus Sydney (Sydney, Australien)
Das Opernhaus von Sydney repräsentiert das moderne Australien und wurde 2007 mit der Begründung in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen, dass das Gebäude einen nachhaltigen Einfluss auf die Architektur ausgeübt habe, da es Innovation und Kreativität sowohl in der architektonischen Form als auch in der baulichen Gestaltung vereine.
Das Opernhaus befindet sich am Bennelong Point, einer ehemalige Insel im Hafen von Sydney. Der Entwurf stammt aus einem 1956 durchgeführten internationalen Wettbewerb. Dabei wurden 233 Entwürfe eingereicht, Jørn Utzon aus Dänemark wurde zum Sieger erklärt und erhielt für seinen Entwurf 5000 Australische Dollar. Ursprünglich sollte das Gebäude innerhalb von vier Jahren fertiggestellt werden und rund sieben Millionen Dollar kosten. Daraus wurden 14 Jahre und 102 Millionen Dollar. Eröffnet wurde das Konzerthaus am 20. Oktober 1973 von Königin Elisabeth II., die das Haus danach mehrmals besucht hat. Jährlich empfängt das Opernhaus mehr als 10,9 Millionen Besucher.
Teatro Colon (Buenos Aires, Argentinien)
Das Teatro Colón im argentinischen Buenos Aires gilt als bedeutendstes Opernhaus Lateinamerikas. Erstmals wurde das Theater 1857 in der berühmten Plaza de Mayo eröffnet. Das heutige Teatro Colón liegt in der Nähe zwischen der Plaza Lavalle und der Avenida 9 de Julio. Es wurde von den Architekten Francesco Tamburini, Angelo Ferrari, Victor Meano und Julio Dormal entworfen und am 25. Mai 1908 eröffnet. Die Deckenmalereien von Marcel Jambon wurden später vom argentinischen Maler Raúl Soldi restauriert.
Das Theater ist eines der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt und weltweit bekannt für seine Opern und Ballettvorführungen. Auch das Philharmonische Orchester von Buenos Aires ist hier angesiedelt, somit werden auch regelmäßig klassische Konzerte gespielt. Der Saal ist hufeisenförmig und verfügt über 2500 Sitzplätze und 1000 Stehplätze. Die Akustik gilt als eine der besten weltweit.
Teatro alla Scala (Mailand, Italien)
Die Mailänder Scala liegt an der Piazza della Scala, nach der das Opernhaus benannt wurde. Das Theater wurde 1778 eröffnet und ersetzte das zwei Jahre zuvor abgebrannte Teatro Regio Ducale. Im zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude 1946 vollkommen zerstört, jedoch in Rekordzeit wieder aufgebaut und 1946 wiedereröffnet.
Zwischen 2001 und 2004 wurde das Theater von dem Schweizer Architekten Mario Botta restauriert, Akustik und Bühnentechnik sollten auf Stand gebracht werden, Foyer und Zuschauerraum behielten jedoch ihre Originalausstattung von 1778. Die Mailänder Scala gilt als wichtigstes Opernhaus der Welt und empfängt seit Beginn an international gefeierte Interpreten sowie ein prominentes Publikum. Die Mailänder Scala bietet Platz für 2.030 Zuschauer.
Semperoper (Dresden, Deutschland)
Die Semperoper in Dresden gilt als das bekannteste Opernhaus Deutschlands und ist weltweit berühmt. Es startete mit der Eröffnung eines ersten Opernhauses im Jahre 1667. Unter dem Hofkapellmeister Johann Adolph Hasse stieg Dresden schließlich zur europäischen Opernmetropole auf.
Der erste Theaterbau von Gottfried Semper wurde im Jahr 1841 eröffnet und brannte 1869 nieder. 1878 wurde die Oper in ihrer heutigen Form eröffnet. Nach der Zerstörung durch die Luftangriffe der Alliierten im Jahr 1945 wurde die wiederaufgebaute Semperoper 1985 wiedereröffnet. Die Sächsische Staatskapelle Dresden wurde 1548 gegründet und gilt als eines der renommiertesten Orchester der Welt. Die Semperoper ist international bekannt für seine künstlerische Leistung und wird von ebenso hochkarätigen Gästen besucht.
Elbphilharmonie (Hamburg, Deutschland)
Die Elbphilharmonie in Hamburg wird auch gerne als „Elphi“ abgekürzt. Das Konzerthaus ist noch sehr jung, es wurde im Jahr 2016 fertiggestellt. Das im Stadtteil HafenCity liegende Objekt gilt als Wahrzeichen der Stadt Hamburg und wurde von den Schweizer Architekten Herzog & de Meuron mitten in den Strom der Elbe gebaut. Das Haus besitzt eine funkelnde Glaswelle, das auf den soliden Backsteinspeicher, den Kaispeicher A, aus dem Jahr 1963 gesetzt wurde. Die Elphilharmonie verfügt über eine von allen Seiten zugängliche Aussichtsplattform, die zu den verschiedenen Sälen und Einrichtungen des Konzerthauses führt. Die terassenförmige Aufreihung der Ränge sorgt für eine super Akustik.
Metropolitan Opera (New York, USA)
Die Metropolitan Opera wurde 1883 am Broadway von einer Gruppe opernverrückter Geschäftsleute gegründet, die sich ein eigenes Theater wünschten. Am Anfang gab es viele Diskussionen darum, in welcher Sprache gespielt wurde. Zunächst auf Italienisch, später auf Deutsch, dann verständigte man sich auf die Originalsprache. Der neue Saal fasst 3.900 Besucher, hervorragende technische Gegebenheiten, die Vorhänge sind aus reiner Seide gefertigt, im Saal wurde eine neue Orgel mit 20 Registern installiert.
Das prunkvolle Ambiente wird mit der 2006 gestarteten Reihe "The Met: Live in HD" auch für Menschen außerhalb von New Yorks zugänglich. Hier übertragen einige Kinos die Show. In der Metropolitan Opera sind die engagiertesten und talentiertesten Künstlerinnen der Welt zuhause.
Arena di Verona (Verona, Italien)
Die Arena die Verona ist ein römisches Amphitheater, das Wahrzeichen der Stadt und eine der beliebtesten Opern der Welt. Die Arena gilt nach dem Kolosseum in Rom als das zweitgrößte antike Theater der Welt, es stammt aus der Zeit des ersten Jahrhundert nach Christus. Zur römischen Zeit wurden hier Gladiatorenkämpfe und Wettkämpfe veranstaltet.
1913 wurde in der Arena anlässlich des Geburtstags des italienischen Pianisten Giuseppe Verdi die Oper Aida aufgeführt, bei der die Akustik dermaßen begeisterte, dass man auf die Idee kam, das Haus als Freilufttheater zu etablieren. Heute finden in der Arena di Verona überwiegend Opernaufführungen statt. Das Theater ist rund 25 Meter hoch und offen, es bietet eine atemberaubende und unvergessliche Kulisse.
Wiener Staatsoper (Wien, Österreich)
Die beiden Architekten der Wiener Staatsoper überlebten dessen Eröffnung nicht: August von Sicardsburg, der den Grundplan entworfen hatte, erlitt einen Schlaganfall und der Innendekorateur Eduard van der Nüll beging Selbstmord. Im Mai 1869 wurde das Haus mit Mozarts „Don Giovanni“ feierlich eröffnet. Im Laufe der Zeit gewann die Wiener Oper immer mehr an Popularität.
Während des Nationalsozialismus wurden mehrere Mitglieder des Hauses verfolgt, vertrieben oder ermordet, 1945 wurde das Haus durch Bombentreffer verwüstet. Vollständig wiedereröffnet wurde die Oper 1955. Die Wiener Staatsoper ist weltweit bekannt, mitunter für ihren Wiener Opernball, bei dem auch immer internationale Gäste mit dabei sind, etwa Kim Kardashian, Elle Macpherson oder zuletzt Jane Fonda. Der Direktor des Hauses ist Bogdan Roščić.
Teatro Amazonas (Manaus, Brasilien)
Die brasilianische Stadt Manaus, in der das weltberühmte Teatro Amazonas steht, befindet sich mitten im tropischen Regenwald und liegt an der Mündung des Rio Negro in den Amazonas. Das Teatro Amazonas steht im Mittelpunkt der historischen Altstadt von Manaus, dem sogenannten „Paris der Tropen.“ Es beeindruckt Touristen aus aller Welt mit seiner atemberaubenden Neo-Renaissance-Fassade und den aufwendigen Deckenmalereien des italienischen Maler Domenico de Angelis.
In Folge einer goldenen Epoche durch Kautschukgewinnung und Wirtschaftswachstum, kam man in den 1880er-Jahren auf die Idee, eine „Oper im Dschungel“ zu bauen. Eingeweiht wurde das Teatro Amazonas 1897 mit „La Gioconda“, dem bekanntesten Werk des italienischen Komponisten Amilcare Ponchielli. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts brach der Kautschukhandel aufgrund neu erschlossener Gebiete ein und das Opernhaus verfiel. In den 1980er-Jahren restaurierte man das Gebäude und die „Oper im Dschungel“ ist bis heute eine der berühmtesten weltweit.
Palais Garnier (Paris, Frankreich)
Das Palais Garnier gilt als eines der beeindruckendsten Bauwerke in Paris. Dessen Entstehung wurde von Napoleon dem III. angeordnet, nachdem dieser eine Alternative für die Oper „Salle de la rue Lepeletier“ suchte, bei der er und seine Familie beinahe Opfer eines Attentats wurden.
Den Auftrag bekam der unbekannte, junge Architekt Charles Garnier, er bedachte die Oper als Ort der gesellschaftlichen Zusammenkunft mit einem extra großen Foyer und einer eindrucksvollen Treppe, die bereits in vielen Hollywood-Filmen gewürdigt wurde. 1875 wurde das Haus feierlich am rechten Seine-Ufer eingeweiht. Die Opera Garnier ist der Originalschauplatz des Phantom der Oper.
Bolschoi-Theater (Moskau, Russland)
Ballettfans ist Bolschoi ein Begriff, denn die Ballettkompanie aus dem Bolschoi-Theater in Moskau zählt als eine der renommiertesten der Welt.
In Moskau steht das Bolschoi-Theater mitten im Stadtzentrum, neben dem Roten Platz und dem Kreml. Das Theater gibt es seit 1776, 1805 brannte das Gebäude jedoch nieder und konnte 20 Jahre später von dem Architekten Joseph Bové im Stil des russischen Klassizismus neu errichtet werden. Jahre später brannte die Inneneinrichtung ab, sie wurde von dem italienischen Architekten Alberto Camillo Cavos daher umso prunkvoller gestaltet.
Das Bolschoi-Theater gilt als eines der schönsten der Welt, es verfügt über 1.800 Zuschauerplätze. Im Rahmen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine verließen einige Künstler das Theater, darunter auch die Primaballerina Olga Smirnowa, die nun beim niederländischen Nationalballett in Amsterdam tanzt.
Guangzhou Opera House (Guangzhou, China)
Das Opernhaus im chinesischen Guangzhou ist ein sehr junges Objekt und liegt im Geschäftsviertel Zhu Jiang. Eröffnet im Jahr 2010, wurde der Entwurf 2002 bei einem Architekturwettbewerb von der ägyptisch-britischen Architektin Zaha Hadid vorgestellt. Das Projekt kostete 1,38 Milliarden Yuan, was in etwa 184 Millionen Euro entspricht. Die Architektin erhielt 2004 den Pritzker-Preis, eine Art Nobelpreis der Literatur, denn sie setzte mit ihrer Oper einen Meilenstein und steht für das Moderne sowie für das Spiel mit der Geometrie von Gebäuden.
Die Guangzhou-Oper gleicht optisch zwei Kieselsteinen, in dem Gebäude gibt es nicht einen rechten Winkel, bloß schiefe Wände, keine Senkrechten. Die Architektin wollte die Oper fließend mit der Natur verschmelzen, das Gebäude passt sich seiner Umgebung am Perlfluss optimal an. Das Theater bietet Platz für 1.800 Besucher und bietet ein breites Angebot von Oper über Ballett bis hin zu Konzerten oder Theater.
Royal Opera (London, Vereinigtes Königreich)
Das Royal Opera House liegt in Covent Garden in London. Hier sind das Royal Opera House, das Royal Ballet und die Royal Opera zuhause. Doch auch traditionelle Theatervorstellungen, Konzerte, Gemeinschaftsveranstaltungen, Produkteinführungen, Kunstausstellungen, Wettbewerbe und seit 2007 auch die British Academy Film Awards werden hier veranstaltet. Wegen seines breiten Angebots gilt die Royal Opera als familienfreundlicher Ort.
Das erste Theater an dieser Stelle wurde 1732 eröffnet. 1808 brannte das Gebäude ab, es wurde mühevoll wiederaufgebaut, wurde 1856 jedoch erneut durch ein Feuer zerstört. Zwei Jahre später wurde das Theater wiedereröffnet. Nach erneuten Restaurierungsarbeiten in den 1990er-Jahren sind nun nur noch die Fassade, das Foyer und der Zuschauerraum aus dem Jahr 1858 erhalten geblieben. Die London Royal Opera gilt als das bedeutendste britische Opernhaus, es verfügt über einen Hauptsaal mit vier Logenreihen und Balkonen, eine Amphitheater-Galerie und ein Proszenium.
Dubai Opera (Dubai, VAE)
Die Oper in Dubai liegt im Viertel Downtown Dubai, gleich bei der Springbrunnenanlage Dubai Fountain. Sie wurde 2016 eröffnet und soll das kreative Herz der Stadt symbolisieren und Kunst und Musik zum Leben erwecken. Angelehnt an der maritimen Geschichte Dubais, in der der Seehandel von grundlegender wirtschaftlicher Bedeutung war, wurde die Oper in Form des Segelschiffs Dhau gebaut, dessen Bau auch zu den wirtschaftlichen Zweigen in den Emiraten zählte. Entworfen wurde die Oper von Atkins und dem leitenden Architekten Janus Rostock.
In der Oper finden rund 2.000 Besucher Platz. Das Besondere an den Räumlichkeiten ist, dass sie wandelbar sind wie ein Chamäleon: Vom Theater, kann die Oper in eine Konzerthalle und in einen Veranstaltungssaal verwandelt werden. Dementsprechend universell wird die Oper genutzt: Hier gibt es klassische Theater-, Oper-, Ballett- oder Orchestervorstellungen, aber auch Konzerte, Modeschauen, Live-Unterhaltung, Konferenzen, Galerien und Kunstausstellungen werden hier veranstaltet.