Ehepaare reden immer weniger miteinander Die Glotze macht sprachlos

Allensbach (dpa). Das Fernsehen macht Ehepaare in Deutschland einer Umfrage zufolge immer sprachloser. Nach Ermittlungen des Instituts für Demoskopie in Allensbach haben die Gespräche zwischen Eheleuten durch das Fernsehen sich dauerhaft verändert und an Intensität verloren.

Diese Schlussfolgerung zog das Institut in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. Danach geben nur noch 16 Prozent der Frauen und 18 Prozent der Männer an, dass sie mit ihren Ehepartnern "alles" über ihre Arbeit besprechen. Bei der ersten Umfrage dieser Art 1953 waren es noch 42 beziehungsweise 39 Prozent.

Immerhin meinen heute 42 Prozent der Frauen und 33 Prozent der Männer, dass sie "oft" über ihre beruflichen Probleme diskutierten. Der Rest spricht "schon mal" oder überhaupt nicht mit dem jeweiligen Partnern darüber oder wollte sich nicht äußern. 38 Prozent der Frauen gaben an, ihre Ehemänner hätten es sehr oder ganz gern, wenn sie über ihre Arbeit sprächen. Bei den Männern gaben 51 Prozent an, sie hörten sich sehr oder ganz gern die Berichte ihrer Ehefrauen aus dem Arbeitsleben an.

Die Allensbacher Meinungsforscher führten die Veränderungen vor allem auf den Einfluss des Fernsehens zurück. 1953 habe es noch in kaum einem deutschen Haushalt ein Fernsehgerät gegeben. Das Institut befragte 1 133 Personen.

(RPO Archiv)
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