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Todesfall in Thüringen Zweijährige hat sich stranguliert

Suhl · Der tragische Tod eines zweijährigen Mädchens im thüringischen Gumpelstadt (Wartburgkreis) hat in dem Ort Betroffenheit ausgelöst. Das am Bett festgebundene Kleinkind strangulierte sich in der Nacht zu Mittwoch mit den Stricken eines Brustgeschirrs in der elterlichen Wohnung. Die Mutter fand ihre Tochter leblos vor.

Am Donnerstag schlossen die Ermittler ein Gewaltverbrechen aus. Die 32-Jährige kümmerte sich laut einiger Einwohner stets um ihre vier Kinder. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen sie wegen fahrlässiger Tötung.

Die Frau hatte nach Polizeiangaben das Mädchen am Dienstagabend in seinem Brustgeschirr mit einer Art Paketband im Bett festgebunden. Das Kind rutschte an einer Seite weg und bekam keine Luft mehr. Am nächsten Morgen konnte ein Notarzt nur noch den Tod feststellen. Nach der Obduktion der Leiche schloss die Staatsanwaltschaft einen Vorsatz aus und sah von der Beantragung eines Haftbefehls gegen die Mutter ab. Es bestehe weder Flucht- noch Verdunklungsgefahr. Zwischenzeitlich hatte die Polizei sie festgenommen.

Nachbarn im 1000-Einwohner-Ort Gumpelstadt berichteten von einer Familie, die trotz aller Probleme recht fürsorglich mit ihren Kindern umzugehen schien. Das Jugendamt kümmerte sich bereits seit 2005 um sie. "Wir haben die Familie sozialpädagogisch unterstützt, besonders nach der Geburt der jetzt toten Mädchens im Jahr 2009", sagte der zuständige Jugendamtsleiter aus Bad Salzungen, Bernd Scheumann. Das letzte Mal habe die Mutter im Sommer Hilfe beim Amt gesucht, diese sei gewährt worden.

Mädchen war altersgerecht entwickelt

Das tote Mädchen war den Polizeiangaben zufolge altersgerecht entwickelt und befand sich in einem guten Allgemeinzustand. Es hatte, abgesehen von der Strangulierung, keine anderen Verletzungen, wie es weiter hieß. In der Familie leben noch drei weitere Kinder im Alter von 3, 4 und 13 Jahren. Sie sind nun in Obhut des Jugendamtes.
Die Mutter habe dem zugestimmt, sagte der Amtsleiter. Wann sie wieder zur Mutter können, stehe noch nicht fest.

Der Vater des toten Kindes sitzt laut Polizei im Gefängnis im thüringischen Untermaßfeld. Nach dem Bekanntwerden des Todesfalls hatte er zwischenzeitlich Freigang erhalten.

Familie hatte wohl finanzielle Probleme

Im Ort hieß es, die Familie habe Probleme gehabt. So sollen die finanziellen Verhältnisse der Familie prekär gewesen sein. Über die Mutter sagten die Gumpelstädter nur Gutes: "Sie hat sich immer um die Kinder gekümmert. Sie hat Rat und Hilfe gesucht und auch angenommen", sagte ein Nachbar. Die Kinder seien nicht verwahrlost gewesen. Allerdings sei die Situation der Familie trotz der Bemühungen der Mutter in den vergangen Jahren nicht wesentlich besser geworden.

Die Polizei will bei den weiteren Ermittlungen nun das Umfeld der Familie befragen. Außerdem wird das vollständige Ergebnis der Obduktion erst innerhalb der nächsten Wochen erwartet.

(APD)
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