Missbrauchsverdacht bei Helios Zustand des Pflegers weiter ernst

Berlin (RPO). Eine Woche nach dem Suizidversuch des verdächtigen Pflegers im Missbrauchsverdacht am Helios-Klinikum in Berlin-Buch ist der Zustand des Mannes nach wie vor kritisch. Neue Hinweise auf weitere Missbrauchsfälle gebe es derzeit nicht, sagte eine Sprecherin.

Wie entdeckt man, ob ein Kind missbraucht wird?
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Foto: AP

Die Ermittler haben konkrete Anhaltspunkte für einen Missbrauch unter anderem durch die Angaben des beschuldigten Pflegers, der laut Staatsanwaltschaft fünf Taten "pauschal gestanden" hatte. Konkret sind zwei sexuelle Übergriffe auf einen Neunjährigen und eine schwere sexuelle Missbrauchshandlung an einem Fünfjährigen. Das neunjährige mutmaßliche Opfer hatte sich seinen Eltern anvertraut, woraufhin diese Anzeige erstattet hatten.

Bei einer Durchsuchung der Wohnung des 27-jährigen Pflegers war auf dessen Handy belastendes Material gefunden worden. Dabei handelt es sich um zwei Videos, wodurch auch der zweite Missbrauchsverdacht im Fall eines Fünfjährigen, der durch Medikamente widerstandsunfähig gewesen war, bekannt wurde.

Abschiedsbrief an die Familie

Der mutmaßliche Täter hatte sich nach seiner Verhaftung bei einem Suizidversuch schwer verletzt. Nach Medienberichten soll der Beschuldigte einen Abschiedsbrief an seine Familie geschrieben haben, in dem er seine Taten bereue und sich entschuldige.

Nach Angaben der Klinik hat der verdächtige Pfleger vom 1. Oktober 2009 bis zum 17. Dezember 2010 auf der Intensivstation gearbeitet. Das Klinikum hatte sämtliche Eltern, deren Söhne in den vergangenen 14 Monaten Patienten der Kinderintensivstation waren, in einem Brief über den Stand der Ermittlungen informiert.

Zudem hat die Klinik seit gut einer Woche ein Infotelefon für besorgte Eltern täglich von 08.00 Uhr bis 20.00 Uhr unter der Telefonnummer 030 / 9401 54444 geschaltet. Bislang haben einer Sprecherin zufolge 78 Eltern dort angerufen. Das Telefon bleibt weiterhin - auch über Silvester und Neujahr - geschaltet.

(DDP)
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