Preisschraube Zigaretten wohl ab 2012 wieder teurer

Berlin (RPO). Zu Beginn des Jahres 2012 wird die Tabaksteuer erhöht. Einem Pressebericht zufolge springt die Industrie mit auf und will ebenfalls an der Preisschraube drehen.

Fakten aus dem ersten deutschen "Tabakatlas"
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Foto: AFP

Wie die Zeitung "Welt" (Dienstagsausgabe) berichtet, wollen die meisten Zigarettenhersteller die anstehende Erhöhung der Tabaksteuer für eine Preiserhöhung nutzen.

Er gehe davon aus, dass die Steuererhöhung im Januar "als Verbrauchssteuer" weitergegeben werde, sagte der Deutschland-Chef von British American Tobacco (BAT) der "Welt". Zigaretten würden dann zehn bis 20 Cent teurer - je nachdem, ob es sich um Markenzigaretten oder losen Tabak zum Selberdrehen handele.

Der Deutschland-Chef von Philip Morris, Werner Barth, sagte der "Welt", sein Unternehmen nehme jede Steuererhöhung zum Anlass, seine "Preisstrategie zu überdenken". Angesichts leicht rückläufiger Märkte wie in Deutschland versuche der Konzern, seine Margen über die Preisgestaltung zu verbessern. "Dabei wird es auch bleiben." Auch der dritte große Tabakkonzern in Deutschland, Reemtsma, beobachtet nach Angaben seines Deutschland-Chefs Marcus Schmidt derzeit den Markt genau. Die Steuererhöhung im Mai habe "zu keinen größeren Marktverwerfungen geführt", sagte Schmidt der "Welt".

Laut BAT-Deutschland-Chef Schenk ändert sich allerdings das Kaufverhalten der deutschen Raucher. "Der Konsum ist zurzeit recht stabil in Deutschland. Er geht aber weiter auf Kosten der Zigarette und zum Vorteil von Feinschnitt." Dies sei vor allem am Erfolg der billigen Volumentabak-Produkte abzulesen. Diese sogenannten Feinschnitt-Tabake werden demnach nur mit rund einem Drittel der Steuern belegt, die der Bund für Fabrikzigaretten verlangt.

Die jüngste Preiserhöhung vom Mai 2011 führte dem Bericht zufolge nicht zu einem Verkaufseinbruch. Die Tabakkonzerne hatten die Packung um 20 Cent verteuert, wobei nur etwa die Hälfte davon auf die Steuererhöhung zurückzuführen ist. Der Bund will demnach in diesem Jahr rund 200 Millionen Euro mehr Tabaksteuer einnehmen.

(AFP/pst)
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