Radikalismus-Vorwürfe Zentralrat der Muslime verteidigt Berliner Imam Matar

Berlin · Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat Extremismusvorwürfe gegen den Berliner Imam Mohamed Matar zurückgewiesen. Matar wird vorgeworfen, er sei radikal und seine Moschee habe Bezüge zum Salafismus.

Die Vorwürfe seien "haltlos und deshalb entschieden zurückzuweisen", erklärte der Zentralrat am Donnerstag in Berlin.

Matars Teilnahme bei der Gedenkveranstaltung am 19. Dezember, dem Jahrestag des Terroranschlags vom Berliner Breitscheidplatz, sorgt für anhaltende Diskussionen. Nach Ansicht des Zentralrats der Muslime gebe es jedoch keinen Grund zur Annahme, dass die Verurteilung jeglicher Form von Extremismus durch Matar nur ein "Lippenbekenntnis" sei.

Kritiker werfen dem 28 Jahre alten Imam vor, er sei "radikal" und seine Dar as-Salam-Moschee mit dem Verein "Neuköllner Begegnungsstätte" sei "salafistisch". Im Bericht des Berliner Verfassungsschutzes wird dem Verein eine Nähe zu den islamistischen Muslimbrüdern zugeschrieben.

Zwar lehne die Begegnungsstätte jede Form der Gewalt ab, doch werde die freiheitlich-demokratische Grundordnung "nicht vorbehaltlos mitgetragen". Der Verein hat Klage gegen diese Erwähnung im Verfassungsschutzbericht eingereicht. Auch der Zentralrat der Muslime teilt die Einschätzung der Verfassungsschützer nicht.

An der Gedenkandacht in der Kaiser-Wilhem-Gedächtniskirche nahmen vergangene Woche hochrangige Vertreter verschiedener Religionen und Konfessionen teil, darunter der katholische Berlin Erzbischof Heiner Koch und sein evangelischer Amtsbruder Markus Dröge. Matar nahm auf auf Vorschlag des Zentralrats der Muslime teil.

(ate)
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