Zentralrat der Juden "KZ-Besuch sollte für Schüler Pflicht werden"

Osnabrück · Im Zuge des Gedenkens an die Auschwitz-Befreiung vor 70 Jahren hat der Zentralrat der Juden die Bundesländer aufgefordert, im Schulunterricht mehr Informationen über den Holocaust zu vermitteln.

Konkret schlug Zentralrats-Präsident Josef Schuster in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag) vor, "dass jeder Schüler ab der neunten Klasse verpflichtend eine KZ-Gedenkstätte besucht". Alle Länder, in denen dies noch nicht der Fall sei, seien gefragt, eine entsprechende Regelung einzuführen. Bei einem Großteil der Länder ist das bisher nicht der Fall. Zuletzt hatten mehrfach KZ-Gedenkstätten beklagt, dass weniger Schülergruppen kämen.

An die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 70 Jahren erinnern Überlebende an diesem Montag mit einer Gedenkveranstaltung in Berlin. Bei der Gedenkstunde des Internationalen Auschwitz Komitees wird auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sprechen. Im Bundestag wollen anschließend Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bundespräsident Joachim Gauck und der Auschwitz-Überlebende und polnische Journalist Marian Turski mit Jugendlichen über die Bedeutung von Auschwitz sprechen. Am Dienstag erinnert der Bundestag in einer Feierstunde an die Befreiung des Lagers.

Am 27. Januar 1945 hatte die Sowjetarmee die Überlebenden des nationalsozialistischen Vernichtungslagers befreit. In dem Lager wurden mehr als 1,1 Millionen Menschen ermordet, darunter eine Million Juden.

(dpa)
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