"Borderland"-Rocker in Pforzheim Zehn Hells Angels kommen vor Gericht

Pforzheim · Zehn Mitglieder und Sympathisanten des inzwischen verbotenen Pforzheimer Rockerclubs "Borderland" der Hells Angels müssen sich ab Montag vor Gericht verantworten. Sie sind wegen gefährlicher Körperverletzung, Landfriedensbruch und Bildung bewaffneter Gruppen angeklagt.

Rockergewalt in Deutschland - eine Chronik
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Das Verfahren vor dem Landgericht Pforzheim hat auch Auswirkungen darauf, ob der Rockerclub verboten bleibt. Bislang sind fünf Verhandlungstage angesetzt.

Laut Anklage sollen die zehn Männer Ende November 2010 sieben Mitglieder der Türstehervereinigung "United Tribuns" angegriffen haben. Sie sollen erst auf die Autos der Türsteher eingeschlagen haben, um sie zu provozieren, dann kam es zur Schlägerei. Dabei sollen die Hells Angels mit einem Hammer und Steinen geworfen und damit einige der Türsteher leicht verletzt haben. Einer der Angreifer schlug nach Angaben der Ermittler mit einer Machete zu, ein anderer schoss mit einem Revolver. Wer die Schüsse abgab, konnte nicht festgestellt werden.

Ein Türsteher wiederum soll mit einem Messer auf einen Rocker eingestochen haben und verletzte ihn schwer. Das Verfahren gegen den Messerstecher wurde bereits eingestellt, da Notwehr nicht ausgeschlossen werden konnte.

Vom Ausgang des neuen Verfahrens sowie einer weiteren Verhandlung gegen zwei "Borderland"-Rocker wegen versuchter Erpressung im bayerischen Traunstein macht der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (VGH) seine Entscheidung über das Verbot der Gruppe abhängig. Den Sofortvollzug des Verbots hatte der VGH bereits bestätigt, die Hauptverhandlung wurde mit Blick auf die anstehenden Verfahren ausgesetzt.

(dpa/jre)
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