Zahlen für Oktober Zahl der Asylbewerber steigt weiter

Berlin · Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland ist erneut gestiegen. Im Oktober erhielt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 9950 Asylanträge, wie das Bundesinnenministerium am Freitag mitteilte. Im Vergleich zum Vormonat sei die Zahl der Asylbewerber damit um 3259 Menschen angestiegen.

Das Asyl- und Ausländerrecht
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Mehr als zwei Drittel dieses Anstiegs sei auf die zunehmende Zahl von Asylbewerbern aus Serbien, Mazedonien, Bosnien und Herzegowina sowie aus dem Kosovo zurückzuführen. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sagte dem SWR, diese Entwicklung könne so nicht weitergehen. Viele der Betroffenen könnten nicht damit rechnen, als Asylbewerber anerkannt zu werden. Der Minister forderte erneut eine Wiedereinführung der Visapflicht für Serbien und Mazedonien.

Die Flüchtlingshilfsorganisation Pro Asyl appellierte dagegen an die Innenminister von Bund und Ländern, die Asylzahlen nicht zu dramatisieren. Sie warnte davor, durch Rückgriffe auf das Vokabular der 90er Jahre Stimmung gegen Flüchtlinge zu machen. "Dies ist Wasser auf die Mühlen der Rechtsextremen, die ausgerechnet in diesen Novembertagen zu Fackelmärschen und anderen Protesten gegen Asylsuchende aufrufen", sagt Günter Burkhardt von Pro Asyl.

Die Organisation mahnte, auch Roma aus den Balkanstaaten dürfe nicht pauschal ein massenhafter Missbrauch des Asylrechts unterstellt werden. "Extreme oder existenzgefährdende Ausgrenzung, die ein Staat hinnimmt oder sogar fördert, kann flüchtlingsrechtlich relevant sein." Es müsse in jedem Einzelfall sorgfältig geprüft werden, ob die Betroffenen Schutz benötigen.

(KNA)
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