Bilder Das sind die Wörter des Jahres 2022
Beim „Wort des Jahres“ wählt eine Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) zehn Wörter und Wendungen aus, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben. Das sind die Wörter des Jahres 2022.
Platz 10: „Waschlappentipps “
Die Energiespartipps, die der baden-württembergische Ministerpräsident Kretschmann dieses Jahr gab, wurden mit sehr viel Ironie aufgenommen. Und das, obwohl er es durchaus ernst gemeint hatte, dass man nicht dauernd duschen müsse: „Auch der Waschlappen ist eine brauchbare Erfindung“, sagte er und erntete jede Menge Spott innerhalb der Bevölkerung.
Platz 9: „Glühwein-WM“
Um der katarischen Hitze im Sommer zu entgehen, verlegte man die Fußball-WM 2022 auf den Winter. Doch weil die Kultur des Public Viewings für den Sommer gemacht ist, entwickelte sich in diesem Jahr der Begriff „Glühwein-WM.“ Denn statt mit Bier und Bratwurst werden die Spiele nun bei Glühwein und gebrannten Mandeln verfolgt.
Platz 8: „9-Euro-Ticket“
Mit dem 9-Euro-Ticket versuchte die Politik im Sommer, den öffentlichen Personennahverkehr zu stärken. Und daraus wurde trotz teils überfüllter Züge ein Erfolg: Das Ticket wurde etwa 52 Millionen Mal verkauft und hat die Forderung nach einem Folgeangebot in Gang gesetzt. Nun hat sich die Politik geeinigt, ein „Deutschlandticket“ für 49 Euro anzubieten.
Platz 7: „neue Normalität“
Das Thema Corona hat das Jahr 2022 nicht mehr so stark dominiert wie in den vergangenen. Dennoch landet der Begriff „neue Normalität“ auf der Liste, denn Abstandsregeln, Corona-Regelungen und Maskenpflicht gehören inzwischen selbstverständlich zu unserem Alltag dazu.
Platz 6: „Doppel-Wumms“
Bevor er Bundeskanzler wurde, sprach Olaf Scholz 2021 als damaliger Bundesfinanzminister davon, die „Bazooka“ auszupacken, um „mit Wumms aus der Corona-Krise zu kommen.“ Als die Ampelkoalition nach der Gaspreisbremse auch noch die Strompreisbremse beschloss, bezeichnete Bundeskanzler Olaf Scholz das als „Doppel-Wumms“. Der lautmalerische Begriff sollte breite Teile der Bevölkerung ansprechen, wurde allerdings eher als flapsig empfunden.
Platz 5: „Klimakleber“
Der Begriff steht für das Umweltbündnis »Letzte Generation« und ihre umstrittenen Aktionen. So klebten sich die Aktivisten auf Straßen, Autobahnen sowie Kunstwerken in Museen fest, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen.
Platz 4: „ Inflationsschmerz“
Alles ist teurer geworden, weite Teile der Bevölkerung leiden darunter. Deutschland erlebt derzeit eine schwere Krise. Das bringt das Wort zum Ausdruck.
Platz 3: „Gaspreisbremse“
Die vielen Preissteigerungen in verschiedenen Bereichen des täglichen Lebens machen breiten Teilen der Bevölkerung zu schaffen. Um die Kosten für Energie bezahlbar zu machen und die Bürger zu entlasten, reagierte die Politik mit der Gaspreisbremse.
Platz 2: „Krieg um Frieden“
Was die NATO also „Angriffskrieg“ bezeichnet, ist für Russland eine „militärische Sonderoperation“. Im Laufe des Russland-Ukraine-Kriegs entwickelte sich der Konsens, dass für einen langfristigen Frieden in Osteuropa die Ukraine mit Waffen unterstützt werden muss. Das hebt dieses etwas konträr klingende Wort hervor.
Platz 1: „Zeitenwende“
Mit „Zeitenwende“ setzt sich ein Begriff durch, der in engem Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine steht. Er wurde unter anderem von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgegriffen und geprägt. „Der russische Überfall auf die Ukraine markiert eine Zeitenwende. Er bedroht unsere gesamte Nachkriegsordnung“, hatte Scholz Ende Februar gesagt, als er Waffenlieferungen an die Ukraine begründete.
Neben der Tatsache, dass sich die deutsche Wirtschafts- und Energiepolitik neu ausrichten musste, fand auch ein emotionaler Umbruch statt. In vielen Menschen löste der Krieg in der Ukraine große Angst vor einem nuklearen Krieg aus.