Warten auf die Weihnachtsgeschenke Winterwetter verzögert Paket-Lieferungen

Düsseldorf (RPO). Die Spediteure klagen über Fahrverbote, die Polizeigewerkschaft fordert für Lkw ein Tempolimit von 50 km/h bei Glätte. Die Witterungsbedingungen machen nicht nur dem Handel zu schaffen. So mancher Kunde fragt sich auch, ob sein Weihnachtspaket noch rechtzeitig zum Fest ankommt. Denn Verzögerungen gab es bereits.

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Foto: dapd

Das Geschäft im Internet brummt rund um Weihnachten immer mehr. Statt sich unter die Massen in den Innenstädten zu schieben und auch noch in Schnee und Kälte auszuharren, bestellen viele Deutsche inzwischen ihre Geschenke gemütlich von der Couch aus. Doch genau das kann für den ein oder anderen derzeit zum Problem werden - wenn er nicht rechtzeitig bestellt hat.

Beim Online-Händler Amazon etwa könne sich die Zustellung weiterhin ein bis zwei Tage verzögern, wie PR-Managerin Kathrin Schmitz gegenüber unserer Redaktion erklärt. Der Anbieter habe daher die Bestellfristen der Wetterlage angepasst. "Wir verfolgen die Wettervorhersagen und stehen in engem Kontakt mit unseren Transportdienstleistern", so Schmitz.

"Der eine oder andere Laster" betroffen

Der Kunde selbst wird direkt auf der Startseite von Amazon auf die Verzögerungen hingewiesen. Zugesichert werden pünktliche Lieferungen zum Fest auch nur demjenigen, der bis zu diesem Montag, 20. Dezember, bestellt hatte. Für alle anderen wird es teurer, wollen sie noch rechtzeitig ihre Bestellung erhalten. Sechs Euro extra muss man beim Premium-Versand berappen - wer darüber bis Mittwoch, 16.30 Uhr bestellt, soll seine Ware noch pünktlich zum Fest erhalten.

Wer übrigens dennoch seine Lieferung zu spät bekommt, der hat wenigstens noch die Möglichkeit, sie zurückzugeben - im Rahmen des allgemeinen Rückgaberechts. Den Ärger über ein nicht vorhandenes Geschenk allerdings muss er wohl ganz allein runterschlucken.

Auch die Deutsche Post bestätigte unserer Redaktion, dass es in den vergangenen Tagen einige Lieferverzögerungen gegeben habe. Betroffen gewesen sei "der eine oder andere Laster", nicht aber die Masse, sagt Rainer Ernzer, Pressesprecher in NRW. Viele Sendungen blieben ja in der Region, daher laufe in der Masse alles in geregelten Bahnen.

"Zurzeit hat sich die Lage beruhigt, und wir sind im Moment sehr zuversichtlich, alles rechtzeitig bis Weihnachten liefern zu können", so Ernzer. Eine Grenze gibt es aber auch hier - und die liegt bei Mittwoch, zwölf Uhr. Wer bis dahin sein Päckchen abgebe, der könne damit rechnen, dass es rechtzeitig bis Weihnachten geliefert werde.

Der 24. Dezember ein normaler Arbeitstag

Für die Paketboten der Deutschen Post jedenfalls sei auch der 24. Dezember ein ganz normaler Arbeitstag, an dem sie bis zum Schluss auslieferten. Allerdings räumt Ernzer ein, dass auch die Post nicht abschätzen kann, wie sich die Wetterlage entwickelt. Daher sei auch sie nicht vor neuen Wintereinbrüchen gefeiht.

Dass in einigen Filialen Pakete gar nicht erst angenommen werden, kann sich Presseprecher Ernzer nur in einer Hinsicht erklären: Die Lagerkapazitäten könnten knapp sein. Wenn eine Abholung ausfalle, habe manche kleine Filiale einfach Probleme, die Sendungen dort unterzubringen. Diese Erfahrungen musste die Post auch schon im vergangenen schneereichen Winter machen. Eine "Marschrichtung" zum Nicht-Annehmen jedenfalls gebe es nicht.

Das Volumen, das die Post derzeit befördern muss, ist jedenfalls enorm. Sind es an einem normalen Tag rund 2,5 Millionen Pakete, so sind es in der Vorweihnachtszeit an die fünf Millionen täglich. Und so war mancher Kunde sicherlich auch überrascht, als am 4. Advent plötzlich der Postbote vor der Tür stand. Das allerdings hatte nichts mit der aktuellen Wetterlage zu tun, wie Ernzer erklärt, sondern sei eine einmalige Aktion gewesen - eben weil abzusehen gewesen sei, dass das Paketgeschäft zu Weihnachten boomt.

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