Unwetter in NRW Windhose in Xanten sorgt für Zerstörungen
Düsseldorf (RPO). Unwetter haben am Freitag in Nordrhein-Westfalen für Überflutungen und Zerstörungen gesorgt. Durch das niederrheinische Xanten zog eine Windhose und deckte Dächer ab. In Rheinland-Pfalz gab es zwei Tote durch Unwetter.
Unwetter haben am Freitag vor allem am Niederrhein und im westlichen Ruhrgebiet für Verkehrsbehinderungen gesorgt. Besonders betroffen war bislang Xanten. Dort richtete eine Windhose eine Schneise der Verwüstung an. Augenzeugen berichten von einem 40 Meter breiten Wirbelsturm, der Autos und sogar einen Lastwagen mit Anhänger durch die Luft schleuderte. Der Lkw-Fahrer blieb unverletzt. Ein Haus in Lüttingen wurde völlig zerstört. Zahlreiche Bäume knickten wie Zahnstocher um. Auch durch den Archäologischen Park in Xanten fegte der Sturm und brachte die Bäume zum Einsturz.
Landesweit meldeten Polizei und der Deutschen Wetterdienst in Essen umgekippte Lkw und umgestürzte Bäume oder Äste auf den Straßen.
Die Bahn sperrte nach Angaben eines Unternehmenssprechers wegen umgestürzter Bäume und abgerissener Äste drei Strecken am Niederrhein. Betroffen waren die Verbindungen Viersen - Dülken, Kempen - Nieukerk und Wesel - Emmerich. Am Morgen hatte zudem ein Blitzeinschlag in eine Oberleitung den S-Bahn-Verkehr im Raum Düsseldorf beeinträchtigt.
Wegen Überflutung sei die A 40 bei Mülheim eine halbe Stunde gesperrt worden, sagte ein Polizeisprecher. Auch auf der A 3 bei Hamminkeln (Kreis Wesel) wurde der Verkehr gestoppt, nachdem Äste auf die Fahrbahn geflogen waren.
Der DWD warnt vor Unwettern. Aktuell betroffen ist nur noch der Nordosten von NRW.
Wegberg wurde von heftigen Orkanböen durchgerüttelt. Bilder finden Sie hier. Unsere Leser berichten außerdem von Starkregen in Mülheim und Hagel in Hückeswagen.
Im Kreis Kleve musste die Polizei zu vielen Notrufen ausrücken. Umgeknickte Bäume und Überflutungen sorgten in Weeze, Emmerich und Geldern für zahlreiche Einsätze. Zu Schaden kam laut Polizei niemand. Der "NaturSpielTag" im Brückenpark Müngsten wurde am Freitag aufgrund der schlechten Wetterprognosen abgebrochen.
Tote in Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz sind bei schweren Unwettern zwei Menschen von Bäumen erschlagen worden und gestorben. Eine Spaziergängerin wurde in den Koblenzer Rheinanlagen am Freitag von einem herabfallenden Ast getroffen, wie die Polizei auf Anfrage mitteilte. Ebenfalls in Koblenz wurde ein Autofahrer unter einem Baum begraben und starb. Den Angaben zufolge kämpften die Einsatzkräfte am Freitagnachmittag besonders an Rhein und Mosel mit starkem Sturm, heftigen Niederschlägen und Hagel.
Ursache für das Unwetter ist ein Tief knapp westlich von Irland. Es bringt schwülwarme Luft nach Nordrhein-Westfalen. Erst zum Wochenende setzt sich hinter einer Kaltfront deutlich kühlere Meeresluft durch.
Wir suchen Ihre Unwetter-Bilder! Gewitter, Regengüsse und Hagel sind für große Teile NRWs angesagt. Hat es bei Ihnen schon ordentlich geblitzt? Ist der Himmel dunkel? Wenn Sie Bilder vom Unwetter gemacht haben, schicken Sie sie uns an opinio@rp-online.de. Die schönsten Aufnahmen werden veröffentlicht. Bitte schreiben Sie uns auch, wo das Bild in der Region aufgenommen wurde!
Für das Wochenende kündigte der Deutsche Wetterdienst kühles Schauerwetter an. Die Temperaturen sollen kaum über 20 Grad steigen. Gewitter wird es aber wohl kaum noch geben.
Unwetter in Hessen
Ein Unwetter hatte in der Nacht zu Freitag in Teilen Hessens Schäden angerichtet. Die Einsatzkräfte im Raum Darmstadt waren nach starken Regenfällen, Sturm und Hagelschauern im Dauereinsatz, wie die Polizei mitteilte.
Auch am Morgen hatte sich die Lage noch nicht beruhigt. Nach einer ersten Schätzung rückten Polizei und Feuerwehr zu weit mehr als hundert Einsätzen aus.
Gemeldet wurden unter anderem überflutete Keller und Straßen, Schlammlawinen sowie Verkehrsunfälle. Meldungen über Verletzte lagen zunächst nicht vor.
Erst am Mittwoch hatten Sturm und heftiger Regen vor allem in Mittelhessen Schäden angerichtet.